Auf der Suche nach Zara
Hündin von Urlaubern wird seit Anfang August vermisst – Sie hatte sich beim Wandern erschreckt und rannte weg
OBERALLGÄU - Für die niederländischen Feriengäste Conner Orth, seine Frau Mona van der Maat und ihre zweijährige Hündin Zara sollte es ein entspannter Wanderurlaub im Oberallgäu werden. Doch es kam anders: Als die drei am vierten August im Stillachtal in der Nähe der Fellhornbahn spazieren gingen, berührte der Vierbeiner einen Elektrozaun und erschrak so stark, dass er mitsamt Leine davonrannte. Seitdem fehlt von dem karibischen WestpointerMix jede Spur. Zaras Besitzer sind verzweifelt, haben mehrere Tage lang auf dem Parkplatz in ihrem Auto kampiert – für den Fall, dass Zara zurückkommt. Unterstützt werden sie von einer Tiersuchstaffel. „Es fühlt sich für uns so an, als wäre ein Kind verschwunden“, sagt Orth traurig.
Doch damit nicht genug: Als sich Zara losriss, stürzte ihr Herrchen, brach sich das Sprunggelenk und muss jetzt operiert werden. Dafür ist das Ehepaar wieder zurück in die Niederlande gereist. „Meine Frau will aber so bald wie möglich zurückkommen, um die Suche fortzusetzen“, meint Orth. Die beiden geben die Hoffnung nicht auf.
Doch an wen können sich Tierbesitzer im Oberallgäu wenden, wenn ihr Hund oder ihre Katze vermisst wird? „Die klassischen Ansprechpartner sind das nächstgelegene Tierheim oder die Polizei – sowohl wenn ein Tier vermisst als auch gefunden wird “, erklärt Tanja Gebler vom Tierschutzverein Oberstdorf, der auch an der Suche nach Zara beteiligt ist. Zudem gebe es mittlerweile viele Facebook-Gruppen für vermisste und gefundene Tiere. Für das Oberallgäu ist das beispielsweise „entlaufene/zugelaufene Tiere im Allgäu“.
Auch die Tierheime nutzen die hohe Reichweite des sozialen Mediums, um entlaufene Tiere zu finden: „Wir lesen den implantierten Chip aus und stellen die Daten dann auf Facebook“, sagt Gebler. Was viele Tierbesitzer nicht wüssten: Der Tierarzt setzt zwar den Chip ein, „registrieren müssen die Halter ihren Hund aber selbst auf einer Datenbank im Internet“. Zu den bekanntesten gehören „Tasso“oder „Findefix“.
Doch wie sieht die Chance aus, seinen entlaufenen Vierbeiner wiederzubekommen? „95 Prozent unserer Fundhunde werden wieder an ihre Besitzer abgegeben“, informiert Iris Thalhofer, Vorsitzende des Tierschutzvereins Immenstadt-Oberstaufen. Bei Katzen sei das schon ein bisschen schwieriger, weil viele nicht registriert seien. Daher ihr Appell an alle Hunde- und Katzenbesitzer: „Unbedingt chippen lassen!“
Die verschwundene Zara hat ein solches Implantat und ist bei „Tasso“registriert. Zudem haben ihre Besitzer Flyer verteilt und alle wichtigen Ansprechpartner in der Region – wie auch den zuständigen Jäger – informiert. „Mehr können wir im Moment nicht machen“, sagt Zaras Besitzer Orth – und hofft nun auf die Mithilfe der Oberallgäuer.