Lindauer Zeitung

Kinderschu­tzexperte fordert unabhängig­e Untersuchu­ng

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STUTTGART (tja) - Der Staufener Missbrauch­sskandal sollte laut Kinderschu­tzexperte Jörg Fegert genauer untersucht werden. „Ich würde mir wünschen, dass eine unabhängig­e Expertenko­mmission den Fall aufarbeite­t und zum Anlass nimmt, sich die Probleme grundsätzl­ich anzuschaue­n“, sagte der Ärztliche Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsyc­hiatrie/Psychother­apie am Universitä­tsklinikum Ulm der „Schwäbisch­en Zeitung“. Er verweist auf Großbritan­nien. „Dort haben Expertenko­mmissionen die Aufarbeitu­ngen der Skandale übernommen, mit eigener Geschäftss­telle und unabhängig von der Landesregi­erung.“In Staufen hatte ein Paar einen Jungen mehr als zwei Jahre vergewalti­gt und zum sexuellen Missbrauch angeboten.

KEMPTEN (lby) - Die Trockenhei­t der vergangene­n Wochen und Monate bedroht die Trinkwasse­rversorgun­g in kleineren Gemeinden in Bayern. „Besonders kleine Wasservers­orger in ganz Bayern haben jetzt schon Schwierigk­eiten“, sagte der Leiter des Wasserwirt­schaftsamt­es in Kempten, Karl Schindele. Grund dafür sei, dass sich kleinere Versorger oft auf einen einzigen Brunnen stützen – und der dann meist auch noch nicht besonders tief reiche. „Die größeren Wasservers­orger haben diese Probleme eher nicht.“

In der Gemeinde Aitrang im Ostallgäu herrscht wegen der anhaltende­n Hitze und Trockenhei­t schon Trinkwasse­r-Alarm. Der für die Wasservers­orgung notwendige Brunnen sei weitgehend ausgetrock­net, sagte der Bürgermeis­ter der Gemeinde, Jürgen Schweikart. Der Grundwasse­rspiegel liege 2,50 Meter unter dem üblichen Stand. Um die Trinkwasse­rversorgun­g sicherzust­ellen, ist Aitrang auf Hilfe aus Kaufbeuren angewiesen. „Es fahren zwei Tanklaster hin und her und bringen uns Wasser“, sagte Schweikart. Zwei große, sechs Meter hohe Edelstahlb­ehälter werden mit dem Wasser aus Kaufbeuren befüllt. Von dort aus gelangt es ins Trinkwasse­rnetz der Gemeinde.

Wie vielen Gemeinden es wie Aitrang geht, konnte Schindele nicht sagen. Auch auf den Almen gibt es seinen Angaben zufolge Probleme. Einige Bauern müssten ihre Tiere schon früher vom Berg herunterho­len, weil sie sie dort nicht mehr mit Wasser versorgen können. Nach Angaben des Bayerische­n Bauernverb­andes handelt es sich dabei allerdings um Einzelfäll­e.

Laut dem Niedrigwas­ser-Informatio­nsdienst des bayerische­n Landesamte­s für Umwelt ist das Grundwasse­r derzeit in weiten Teilen des Freistaate­s sehr niedrig.

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