Lebensmittel-„SEK“handelt „konsequent“
KULMBACH (lby) - Die neue Behörde für Lebensmittelkontrollen in Bayern ist nach Ansicht von Chefin Claudia Thielen erfolgreich gestartet. „Von rund 600 Betrieben in unserer Zuständigkeit haben wir im ersten Halbjahr bereits mehr als die Hälfte zum Teil mehrfach überprüft und konsequent gehandelt. Auch in der zweiten Jahreshälfte werden wir genauso entschlossen weitermachen“, sagte Thielen.
Die Spezialeinheit mit Hauptsitz in Kulmbach und einer Zweigstelle in Oberding (Landkreis Erding) ist Anfang 2018 eingerichtet worden, um speziell Großbetriebe zu überwachen. Alle übrigen Lebensmittelkontrollen verbleiben bei den Landratsämtern. „Der erfolgreiche Start der neuen Kontrollbehörde ist geglückt. Unsere interdisziplinären Teams, zu denen beispielsweise Lebensmittelchemiker, Veterinäre und Agraringenieure gehören, wurden zielgerichtet eingesetzt“, betonte Thielen.
Ihre Einrichtung hat im ersten Halbjahr 2018 rund 700 Betriebskontrollen durchgeführt und knapp 700 amtliche Proben genommen. In rund 200 Fällen waren „behördliche Maßnahmen“fällig, also Anordnungen zu Mängelbeseitigungen, die Verhängung von Bußgeld und Strafanzeigen. Achtmal gab es im Zusammenhang mit den Kontrollen Produktrücknahmen oder -rückrufe.
Der Verbraucherschutzexperte der SPD, Florian von Brunn, kritisierte unterdessen, in Bayern sei der Schutz der Unternehmen immer noch wichtiger als der Verbraucherschutz. Diese Haltung der Staatsregierung müsse sich dringend ändern. Die SPD fordere deshalb beispielsweise, dass Kontrollergebnisse veröffentlicht werden. Rechtlich sei dies möglich, „doch die Staatsregierung weigert sich“.