Die CSU hat wenig Zeit
Geld scheint in Bayern für alles da zu sein, nur nicht für wichtige Dinge. Diesen Eindruck kann man bekommen, wenn man an die eigenartige Einstellungspraxis des Freistaats im Wissenschaftsund Bildungsbereich denkt. Junge Lehrer werden oft nur für begrenzte Zeit ein- und dann zu den großen Ferien wieder ausgestellt. In Zeiten des Lehrermangels ist das nicht schlüssig zu erklären.
Als die Landtagsopposition, vor allem die SPD, diesen Umgang mit Junglehrern in den vergangenen Monaten beanstandete, war die Reaktion der CSU dieselbe wie immer in solchen Fällen: Panikmache, Übertreibungen, Falschdarstellungen. Jetzt aber kommt Bayerns Bildungsminister Bernd Sibler (CSU) mit einem Sonderprogramm zur Verbeamtung einiger Lehrer um die Ecke – getreu der CSUPraxis, Vorschläge der Opposition nach einer gewissen Frist als eigene Wohltaten und Ideen zu verkaufen.
Beschleunigt haben mögen die Kurskorrektur die immer mieseren Umfragewerte, die seit einigen Wochen auf die CSU hereinprasseln. Sie haben inzwischen mit 36 Prozent einen neuen Tiefpunkt erreicht. Das wären fast zwölf Prozent weniger, als die Christsozialen unter Horst Seehofer 2013 eingefahren haben.
Es bleibt wenig Zeit, um den Trend bis zum Wahltermin am 14. Oktober noch zu drehen.