Mehr Straftaten an Bayerns Schulen
REGENSBURG (lby) - Die Zahl der Gewaltdelikte an Bayerns Schulen steigt seit 2015 wieder an. Wenn auch auf einem niedrigen Niveau, wie Justizminister Winfried Bausback und Kultusminister Bernd Sibler (beide CSU) am Freitag in Regensburg sagten. Der Blick in die Polizeistatistik zeigt für 2017 gut 8300 Straftaten, 2015 waren es 7200 Delikte. Besonders die psychische Gewalt durch Mobbing bereitet Politikern und Vertretern von Behörden und Schulen Sorgen. Am Freitag trafen sie sich am Landgericht Regensburg, um über Maßnahmen zu diskutieren.
Nachdem die Zahlen seit 2008 stetig zurückgegangen seien, gebe es seit 2015 wieder einen Anstieg, bilanzierte der Oberpfälzer Polizeivizepräsident Thomas Schöniger. Jedoch, sagte Sibler, niemand müsse nächste Woche Angst haben, wieder in die Schule zu gehen. Auffällig ist die Zunahme bei den Körperverletzungen von 1400 im Jahr 2015 auf 2000 im Jahr 2017. Einen Zusammenhang mit der Migration leiteten die Podiumsteilnehmer aus den Zahlen nicht ab. Von den etwa 5100 Tatverdächtigen bei Körperverletzungen im Jahr 2017 seien etwa 25 Prozent Nichtdeutsche gewesen, sagte Schöniger.
Für Cybermobbing forderte Bausback härtere Strafen – und zwar bis zu zwei Jahre Haft. Bislang werde Cybermobbing als Beleidigung mit einer Geldstrafe oder bis zu einem Jahr Haft bestraft. Die Auswirkungen seien bei Mobbing im Internet wesentlich größer als bei Beleidigungen im analogen Leben, begründete Bausback diese Forderung. Im neuen Schuljahr sollen laut Sibler 40 Schulpsychologen sowie 60 Schulsozialpädagogen als Ansprechpartner eingestellt werden.