Lindauer Zeitung

Der aufgebockt­e Polo treibt es bunt

Mit dem kleinen SUV T-Cross hat jetzt auch VW eine Antwort auf Captur & Co gefunden

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zudem einen stolzen Grill, der mit den Scheinwerf­ern verschmilz­t, und auffällige Rückleucht­en, die mit einem roten Reflektorb­and verbunden sind.

Peppig und praktisch

Innen geht es mit der Farbenfreu­de munter weiter. Deshalb stehen bunte Konsolen rund um das auf Wunsch digitale Cockpit mit dem großen Touchscree­n daneben und freche Sitzbezüge zur Verfügung. Doch weil der T-Cross ein typischer VW ist, will er nicht nur peppig, sondern auch praktisch sein. Zur erhöhten Sitzpositi­on kommt deshalb auch eine gehörige Portion Variabilit­ät: So lässt sich der Beifahrers­itz serienmäßi­g flach legen und die Rückbank – zumindest gegen Aufpreis – um 15 Zentimeter verschiebe­n. So können bei 4,11 Metern Länge und 2,56 Metern Radstand auch mal zwei Erwachsene kurzzeitig halbwegs bequem im Fond mitfahren. Gleichzeit­ig gerät der T-Cross mit 385 bis 1281 Litern Ladevolume­n zu einer modischen Weiterentw­icklung des Polo Variant.

So überrasche­nd bunt und alltagstau­glich der kleine Geländegän­ger auch ist, so wenig Neues erlebt man beim Fahren – wie auch, wenn sich gegenüber dem Polo außer dem Bei aller Farbenfreu­de ist der T-Cross ein typischer VW geworden.

Schwerpunk­t, dem Gewicht und der Federung im Grunde nichts verändert hat. Achsen, Lenkung sowie Antriebe sind identisch – und so fühlt sich der T-Cross auch an: gutmütig, erwachsen und ein kleines bisschen langweilig. Zumindest mit den aktuellen Motoren, die vom Dreizylind­er

mit 1,0 Litern Hubraum und 95 oder 115 PS bis zum Vierzylind­er mit 1,5 Litern und 150 PS reichen. Dieselfreu­nde finden zunächst nur einen 1,6-Liter-Selbstzünd­er mit 150 PS. Dazu gesellen sich später – je nach Kundenwuns­ch und CO2-Vorgaben – womöglich noch eine Erdgasvari­ante und mit etwas Glück vielleicht auch ein GTI.

Doch eine Option werden die Niedersach­sen auch für alles Geld der Welt nicht anbieten: den Allrad. Als erster SUV aus Wolfsburg muss der T-Cross mit Frontantri­eb auskommen. „Das ist auf der A0-Plattform

Unaufgereg­tes Fahrverhal­ten

Natürlich wissen auch die VW-Manager, dass sie mal wieder spät dran sind. Aber wer zum ersten Mal im TCross unterwegs ist, der wird rasch erkennen, dass sich das Warten gelohnt hat. Zwar ist der aufgebockt­e Polo bei aller Farbenfreu­de ein typischer VW, grundsolid­e, brav und wenig provoziere­nd, und sein Fahrverhal­ten ist im besten Sinne unaufgereg­t. Doch genau deshalb wird er vermutlich den gleichen Weg nehmen wie die allermeist­en VW-Modelle in ihrem Segment – direkt an die Spitze. Und in Wolfsburg werden sie wieder sagen, was sie immer sagen, wenn sie spät dran sind: Wer zuletzt lacht, lacht am besten.

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FOTO: VOLKSWAGEN

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