Tag des offenen Denkmals am 9. September
Denkmalschutzbehörde lädt zu 17 Veranstaltungen ein – Schwerpunkt auf Musik und bildender Kunst
LINDAU (lz) - Die Stadt Lindau bietet zum diesjährigen bundesweiten Tag des offenen Denkmals am 9. September wieder zahlreiche Veranstaltungen an. Das offizielle landesweite Motto lautet „Entdecken, was uns verbindet“. Damit soll das europäische Kulturerbejahr 2018 gewürdigt werden, teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit.
Bei der Veranstaltung soll die schönste Gemeinsamkeit mit den Nachbarländern Schweiz und Österreich in den Blick genommen werden – der Bodensee. Auf diesem schwimmen auch vier unter Denkmalschutz stehende Schiffe. Eines davon, die 1937 erbaute
kann nach ihrer gerade abgeschlossenen Erneuerung am Sonntagnachmittag im Hafen besichtigt werden. Ebenfalls am Hafen wurde im vergangenen Herbst die
eröffnet. Gastgeber Daniel Stütz zeigt am Sonntagvormittag, wie die Umwandlung in ein Restaurant und eine Eventlocation erfolgreich gelang.
Das Motto 2018, das Verbindendes aufgreifen will, ist darüber hinaus für das Programm in Lindau um zwei Kunstgattungen erweitert worden. Mit Musik und bildender Kunst kommt Denkmalpflege häufig in Kontakt. Im Gegenzug wird oft in Gebäuden unter Denkmalschutz musiziert. Dort finden sich außerdem Gemälde, Plastiken oder Malereien, die einen Teil des Denkmalwertes bilden. Am 9. September sollen diese Verflechtungen gewürdigt werden. Fünf sakrale und zwei weltliche Klangräume wurden dafür ausgesucht.
In öffnet Organist Sven Dartsch die Türen der Steinmeyer-Orgel
St. Stephan MS Schwaben, Eilguthalle
und füllt den Kirchenraum mit ihrem einmaligen Klangvolumen. Orgelbaumeister Josef Maier aus Hergensweiler hat, nach dem Schaden durch den Absturz der Decke im Jahr 1987, im Münster Unserer Lieben Frau auf der Insel Lindau 1993 die Marienorgel erbaut. Diese und die nach 1987 instandgesetzte Steinmeyer-Orgel stehen im Mittelpunkt seiner Ausführungen und Klangproben.
Auf viele Jahre Erfahrung und Erlebnisse können Kantorin Anne Reichart und Pfarrer Günter Reichel zurückgreifen, in denen sie in Reutin bereits geprägt haben. Davon wird unmittelbar nach dem Gottesdienst in der Kirche zu hören und zu sehen sein.
Eine besondere Beziehung hat Max Antesberger zur Orgel und zu den Malereien in in Oberreitnau entwickelt. In seiner abendlichen Veranstaltung wird er davon erzählen und auf der Orgel spielen.
Dem Wunsch der Öffentlichkeit, das am Bismarckplatz öfter besuchen zu können, wird am 9. September gleich auf zwei Etagen nachgekommen. Im Erdgeschoss werden historische Musikinstrumente des Stadtmuseums in einem räumlichen und inhaltlichen Verbund mit einem Schatz der Ehemals Reichsstädtischen Bibliothek – der „Musurgia universalis” von Athanasius Kircher – von Dr. Sylvia Wölfle und Markus Breitwieser präsentiert. Im Großen Sitzungssaal führen Monika, Emma und Sofia Halmo zusammen mit Anja Köhler vom Stadtbauamt in die Rolle des Alten Rathauses für die Musik ein. Sie können dabei den dort noch befindlichen Flügel
Alte Rathaus St. Verena St. Pelagius
nutzen, bevor er wieder in seine alte Heimat Inselhalle umgesiedelt wird.
In der im Alten Lindauer Friedhof in Aeschach am Langenweg kann in zwei Veranstaltungen die Kapelle vor dem Hintergrund ihrer Geschichte für die Insel erlebt werden.
Iris Möller vom Stadtbauamt widmet ihre Führung in diesem Jahr den Lindauer Bildhauern Willi Veit, Hermann Gierer und Manfred Käser. Sie startet nach der Eröffnung des Denkmaltages im großen Sitzungssaal in der Stadtverwaltung in der Bregenzer Straße und führt weiter auf die Insel.
Karl Schweizer beschäftigt sich mit der Novemberrevolution und der sich 1919 anschließenden Räterepublik in Lindau. Seine Führung beginnt um 11 Uhr am Würfelbrunnen zwischen Seebrücke und Spielbank.
In diesem Jahr wurde die Umgestaltung der auf der
Kröll-Kapelle Römerschanze
Insel Lindau abgeschlossen. Welche Fakten und Überraschungen der Lindauer Frühgeschichte dabei ans Licht kamen, erläutert Winfried Schlegel dort ab 11 Uhr.
Arthur Bemetz hat als Kirchenpfleger die Außensanierung von
maßgeblich begleitet. Das Ergebnis präsentiert er in seiner dortigen Führung unmittelbar an den Gottesdienst.
Ein weitestgehend verstecktes und unbekanntes Baudenkmal, die
an der Schachener Straße, hat Eugen Baumann erforscht und informiert darüber bei einer Führung um 15 Uhr.
Mit der Fertigstellung der Arbeiten am Rainhaus in Aeschach gelang es, ein Kapitel „Sozialgeschichte“für Lindau im Juli 2018 weiterzuschreiben. Wie Inklusion in diesem Haus gelebt wird und welche baulichen Vorbereitungen dafür im Baudenkmal getroffen wurden, erläutern am
Urban und Silvester Villa Henneberg St.
Nachmittag Werner Berschneider, Frank Reisinger mit dem Team der Lebenshilfe und die Architekten May.
Den Gästen des Lindenhofbades in Schachen und Spaziergängern ist die zentrale Baustelle inmitten des
bekannt. Aber wie kam sie dorthin und was wird bis wann errichtet? Die Stadtheimatpflegerin Marigret Brass-Kästl und das Team des Büros Wiegel Landschaftsarchitektur und Gartendenkmalpflege aus Bamberg werden zusammen mit der Stadtgärtnerei über das einmalige Projekt im Lindauer Gartendenkmal informieren.
Lindenhofparks