Dänische Geschichten
Es ist natürlich einfach, sich hinter einer Geistesgröße wie William Shakespeare zu verstecken, aber um folgendes Zitat aus dem „Hamlet“kommen wir in diesem Fall nicht herum: „Etwas ist faul im Staate Dänemark.“Während nämlich unsere tapferen bayerischen Grenzschützer durch die Wälder an der unbewachten Grenze zu Österreich streifen, um marodierende Flüchtlinge aufzugreifen, machen unsere Nachbarn im Norden Nägel mit Köpfen. Letzteres ist übrigens keine Metapher von Shakespeare, aber dazu später mehr.
Die Dänen jedenfalls bereiten sich auf den Bau eines Grenzzaunes zu Deutschland vor. Ob er den Vorstellungen des US-Präsidenten genügen würde, bezweifeln wir, aber im Gegensatz zum großen Donald schreiten die Nordmannen zur Tat, das Parlament hat grünes Licht gegeben: 70 Kilometer lang und 1,50 Meter hoch soll der Zaun werden. Shakespeare sagt hierzu: „Es gibt mehr Ding’ im Himmel und auf Erden, als eure Schulweisheit sich träumt.“
Zur Beunruhigung besteht aber kein Grund. Wir bezahlen den Zaun nicht, sondern die Dänen selbst: zehn Millionen Euro. Das Bollwerk gilt auch weder den Chemnitzer Nazis noch anderen unappetitlichen Humanoiden, sondern den Wildschweinen. Dänemark fürchtet die Afrikanische Schweinepest, die in Osteuropa kursiert: Ist der Erreger erst in die Bestände eingeschleppt, rechnen Experten mit Milliardenschäden. Shakespeare dazu: „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage.“Hier müssen wir leider enden, denn „Kürze ist des Witzes Seele“. Und: „Der Rest ist Schweigen.“(hü)