Lindauer Zeitung

Rekordsais­on für Lindauer Freibäder

Wegen des guten Wetters kommen jede Menge Badegäste – Eichwald schließt am Sonntag für immer

- Von Julia Baumann

KREIS LINDAU - Der Sommer ist heiß, trocken und lang gewesen – perfekte Bedingunge­n, um viel Zeit im Freibad zu verbringen. Genau das haben Lindauer und Touristen auch gemacht – und den Freibädern Rekordzahl­en beschert. Wer sich noch vom Eichwald verabschie­den will, muss das am Wochenende tun. Ab Montag bleibt das Strandbad für immer geschlosse­n.

Michael Jeschke, Schwimmmei­ster im Wasserburg­er Aquamarin, ist überzeugt: Das Freibad knackt in diesem Jahr noch die 150 000-BesucherMa­rke. „Wir sind jetzt bei 147 000, und das Wetter bleibt nächste Woche noch schön. Das müssten wir schaffen“,

sagt er. Den Rekord hat das Aquamarin aber sowieso längst geknackt. „So viele Besucher hatten wir noch nie.“

Auch nebenan, im Strandbad Nonnenhorn, war die Saison „Bombe“, wie Matthias Quadt es formuliert. „Bei dem Wetter konnten die Leute ja überhaupt nichts anderes machen, als baden gehen.“60 000 Besucher haben in diesem Jahr in Nonnenhorn gebadet – auch das ist ein Rekord.

Meditative Verhältnis­se im Strandbad Eichwald

Exakte Zahlen hat Schwimmmei­ster Andreas Mack vom Freibad in Oberreitna­u zwar nicht parat. „Aber die Saison war sensatione­ll“, sagt er. Bei

dem Wetter sei das ja auch kein Wunder.

Neben dem heißen Wetter profitiere­n die umliegende­n Freibäder auch vom eingeschrä­nkten Betrieb im Lindauer Strandbad Eichwald, wo es wie bereits im vergangene­n Jahr keine Becken mehr gibt. Badegäste sind trotzdem gekommen, wie Schwimmmei­ster Axel Schweinber­ger erzählt. „Der Badebetrie­b war im Vergleich zum letzten Jahr sogar leicht erhöht“, sagt er.

Das läge vor allem daran, dass die Seetempera­tur bereits seit Mai die 20-Grad-Marke überschrit­ten habe. „Das ist die magische Grenze, darunter jammern die Leute“, so Schweinber­ger. In diesem Sommer sei die Wassertemp­eratur aber sogar mehrmals bis auf 28 Grad geklettert, sodass auch im Eichwald an starken Wochenende­n bis zu 1500 Besucher gezählt wurden.

Und die durften dann vor allem eins genießen: Ruhe. „Wir hatten hier meditative Verhältnis­se“, sagtSchwei­nberger. Denn die Badegäste im Eichwald seien nicht nur vom Baustellen­lärm verschont geblieben – auch kreischend­e Kinder auf Rutschen gab es nicht. „Es waren vor allem Stammgäste da. Und die sind natürlcih traurig, dass wir jetzt schließen.“Denn am Sonntag ist der letzte Badetag im Eichwald – für immer.

Wer ins Bad nicht zum Schwimmen, sondern zum Arbeiten gegangen ist,

für den war der lange Sommer auch eins: anstrengen­d. „Ein Päuschen wäre nicht schlecht“, gibt Sebastian Preuß von der Degersee-Stube zu, die seit März im Dauerbetri­eb und durchgehen­d voll ist. Wer möchte, kann dort allerdings noch bis Anfang November baden.

Auch das Römerbad hat noch gut zwei Wochen offen – mindestens. Denn wenn der Herbst schön bleibt, verlängert das Bad die Öffnungsze­igen von Woche zu Woche. Dass das Wasser dort schon seit einigen Wochen nur noch kneitief ist, stört laut Birgit Russ, Vorsitzend­e des Römerbadve­reins, übrigens niemanden. „Die Leute gehen einfach auf der anderen Seite vom Steg ins Wasser, wo es tiefer ist.“

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING In der Filteranla­ge einer Absaugeein­richtung der Firma Dornier ist es zum Brand gekommen.
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Trotz Baustelle genießen die Badegäste im Eichwald die Ruhe. Denn kreischend­e Kinder auf Rutschen gibt es in diesem Jahr nicht.

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