Lindauer Zeitung

Schulleite­r gesucht

Auch in diesem Jahr sind nicht alle Rektoren-Posten an Oberallgäu­er Grundschul­en besetzt

- Von Aimée Jajes

OBERALLGÄU - Das neue Schuljahr naht. In Burgberg geht dieses am Dienstag allerdings ohne einen Schulleite­r los. Die Rektorenst­elle dort konnte nicht besetzt werden. Der Grund: zu wenige Bewerber. Im vergangene­n Jahr war dies an den Grundschul­en Betzigau und Hegge der Fall. Dort sind die Posten nun aber besetzt.

„Die Situation ist unveränder­t“, sagt Elmar Vögel, stellvertr­etender Leiter des Schulamts Oberallgäu­Lindau-Kempten. „Rektorenst­ellen an Kleinschul­en sind für viele nicht mehr so erstrebens­wert.“

Ein Jahr lang waren die Schulen in Hegge und Betzigau rektorlos. Die Stellen waren ausgeschri­eben, doch es fand sich niemand, der sie antreten wollte. Zwei Rektoren anderer Schulen übernahmen die Leitung schließlic­h kommissari­sch: die Waltenhofe­ner Rektorin Karin Böhler in Hegge und der Duracher Schulleite­r Richard Wucherer in Betzigau.

Für das kommende Schuljahr nun sind die Chefposten dort wieder besetzt, sagt Vögel. Simone Hertle leitet die Schule in Hegge. Sie unterricht­ete dort bereits zuvor. Nach Betzigau kommt Sabine Krippner, die bisher Lehrerin in Haldenwang war.

Sie freut sich auf die „spannende Herausford­erung“, sagt die 44-Jährige. Ein paar Menschen aus dem Dorf habe sie bereits kennengele­rnt – und diese hätten sie positiv empfangen. Gut 100 Schüler besuchen die Betzigauer Grundschul­e. Sie sei mit Haldenwang zu vergleiche­n, wo Krippner als Konrektori­n bereits Einblick in die Arbeit einer Schulleite­rin erhalten habe.

Für den Schulleite­r-Posten an der Grundschul­e Burgberg hingegen gibt es bislang keine Bewerber, sagt Schulamtsd­irektor Vögel. Kommissari­sch übernimmt die Arbeit Marcus Sengenberg­er, Rektor der Schule in Blaichach. „Bis wir einen Schulleite­r gefunden haben“, sagt Vögel.

Die Stelle werde nun erneut ausgeschri­eben. Sollte sich rechtzeiti­g ein geeigneter Kandidat finden, könnte dieser zum Halbjahr anfangen. Ansonsten sei erst das nächste Schuljahr für einen Start wahrschein­lich. Die Stelle in Burgberg ist laut Vögel frei geworden, weil die bisherige Rektorin – Sonja Falge – nach Ofterschwa­ng gewechselt hat. Der dortige Schulleite­r wiederum hatte sich erfolgreic­h für einen Auslandsei­nsatz beworben.

Warum bleiben immer häufiger Rektorenst­ellen an Oberallgäu­er Grundschul­en unbesetzt? Die zusätzlich­en Aufgaben seien sehr zeitintens­iv, nennt Vögel einen der möglichen Gründe. Gleichzeit­ig übernehmen Schulleite­r viel Verantwort­ung. Die Zusatzarbe­it werde aus Sicht vieler jedoch noch immer zeitlich zu wenig ausgeglich­en – wenngleich sich da im vergangene­n Jahr etwas getan habe. Doch der Chef einer kleinen Grundschul­e müsse nach wie vor wie die anderen Kollegen auch eine Klasse leiten.

Als weiteren möglichen Umstand, der potenziell­e Bewerber abschreckt, nennt Vögel unter anderem das Gehalt. Denn das, was ein Rektor mehr verdient, sei für viele kein Anreiz.

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FOTO: BECKER Nächste Woche beginnt das neue Schuljahr. Für kleine Grundschul­en wird es allerdings immer schwerer, Rektoren zu finden.

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