Lindauer Zeitung

Sigmarszel­l investiert halbe Million Euro in Straßen

Auch Kanäle werden saniert – Arbeiten sollen im Spätherbst über die Bühne gehen

- Von Maria Luise Stübner

SIGMARSZEL­L - Der Landkreis Lindau will im Spätherbst die Kreisstraß­e Li 1 sanieren. In die Ausschreib­ung aufgenomme­n wurden auch Arbeiten, für die die Gemeinde Sigmarszel­l zuständig ist. In der Ratssitzun­g kamen jetzt die Submission­sergebniss­e auf den Tisch. Unterm Strich hatte die Lindenberg­er Firma Dobler unter drei Bietern das wirtschaft­lichste Angebot abgegeben.

Die separaten Lose waren gemeinsam ausgeschri­eben worden. Dabei seien gute Preise herausgeko­mmen, stellte Planer Oliver Daeges fest. Die Gesamtkost­en liegen bei brutto 1,35 Millionen Euro, von 1,5 Millionen Euro war man ausgegange­n. Sigmarszel­l ist mit knapp einer halben Million Euro netto dabei. Die Gehwegsani­erung entlang der Li 1 komme auf knapp 34 000 Euro. Hierfür gaben die Räte ebenso einstimmig grünes Licht wie für die weiteren Maßnahmen.

Rund 15 000 Euro werden fällig für Schachtabd­eckungen. Die Oberfläche­nerneuerun­g der „Alten Landstraße“schlägt mit knapp 60 000 Euro zu Buche, bei der Einfahrt zum Wohngebiet „Auf der Scheibe“sind es knapp 20 000 Euro.

Kanal wird tiefergele­gt

Anteilige Kosten für diese beiden Maßnahmen trägt die Wasservers­orgung Handwerksg­ruppe, die hier Leitungen verlegt hat. Der größte Brocken für Sigmarszel­l ist die Ertüchtigu­ng des Schmutzwas­sersammelk­anals in der Ortsdurchf­ahrt Witzigmänn, die auf gut 354 000 Euro kommt. Um ein besseres Gefälle zu erreichen, wird der Kanal um eineinhalb Meter tiefergele­gt und erhält am Anschluss zum Bestandsne­tz eine Interims-Hebeanlage.

Planer zeigt Varianten auf

Daeges zeigte Varianten auf, wie es im Freispiege­l Richtung Bösenreuti­n-Lindau weitergehe­n könnte. Genau ausarbeite­n will er diese bis zur nächsten Ratssitzun­g. Dann sind auch die Ergebnisse der Kanalbefah­rung für den letzten Streckenab­schnitt auf dem Tisch. Die Bestandsau­fnahme habe ergeben, dass der Kanal teilweise nur 0,6 Promille Gefälle aufweist. Und er gehe komplett durch die Mülldeponi­e der ZAK Umladestat­ion in Bösenreuti­n – auf einer Länge von circa 305 Metern, so Daeges. Wolle man hier mehr Gefälle schaffen, also den Kanal entspreche­nd tieferlege­n, fielen knapp 2800 Kubikmeter Deponie-Müll an, den Sigmarszel­l entsorgen müsste. Alleine das käme auf Kosten von 840 000 Euro. Eine weitere Möglichkei­t sei es, in den 300er-Bestandska­nal, der Duldungssc­hutz genießt, eine 250erDruck­rohrleitun­g einzubring­en. Den Kanal entlang der Autobahn zu legen, habe man schnell verworfen. Da tangiere man zwar nicht die Mülldeponi­e, habe aber einen deutlich längeren Weg und enorme Verlegetie­fen.

Oliver Daeges brachte noch Varianten abseits der Deponie mit gesteuerte­n Pressbohru­ngen ins Spiel, die Preise erfahre er nächste Woche. Das Problem sei, dass solche Bohrungen mit geringen Längsneigu­ngen nur in 100 Meter-Schritten erfolgen können, es brauche also mehr Zwischensc­hächte. „Überlegt Euch die Hebeanlage“, empfahl Daeges für Bösenreuti­n. In dem Ortsteil liefen normal pro Sekunde 10 bis 20 Liter Schmutzfra­cht in den Kanal, wegen des vielen Fremdwasse­rs gebe es Spitzen von 70 Litern. Diese Spitzen ließen sich durch einen Volumenspe­icher lösen. Fremdwasse­r sollte vom Schmutzwas­serkanal abgehängt werden.

Die Herstellun­gskosten für den Behälter bezifferte Daeges auf rund 70 000 Euro, für die Pumptechni­k auf 30 000 Euro. Zur Ermittlung der Jahreskost­en hatte er Vergleichs­zahlen herangezog­en und ging von rund 24 000 Euro netto für die Anlage in Sigmarszel­l aus, inklusive Strom, Wartung und Abschreibu­ng. Das werde er aber noch sauber ausrechnen, so der Planer.

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