Tempo 30 auf allen Nebenstraßen
Gremium stimmt für Verkehrskonzept in Weiler-Simmerberg – Die 90-Grad-Kurve auf dem Radweg bleibt
WEILER-SIMMERBERG (owi) - Nur zwei Tage nach einer intensiv geführten Gemeinderatssitzung der Marktgemeinde Weiler-Simmerberg trafen sich die Mitglieder des Bau-, Umwelt- und Landwirtschaftsausschusses. Die Diskussionsfreude war in dieser Sitzung nicht geringer. Allein für den öffentlichen Teil der Tagesordnung nahmen sich die Beteiligten vier Stunden Zeit. Folgende Themen arbeiteten sie ab:
Verkehrskonzept: Künftig sollen mit Ausnahme der Hauptdurchgangsstraßen alle Nebenstraßen in den Ortsteilen Weiler, Simmerberg und Ellhofen zu Tempo-30-Zonen werden. Das sieht das neue Verkehrskonzept vor, das der Ausschuss einstimmig beschlossen hat. Einzig die Bahnhofstraße bleibt ein verkehrsberuhigter Bereich, in dem weiterhin mit maximal sieben Stundenkilometern gefahren werden darf. Die bisherigen verkehrsberuhigten Bereiche in Simmerberg (Baugebiet West), Weiler (Baugebiet Nord) und im Kapfholzer Weg werden zu Tempo-30-Zonen. Bereits seit Mitte der 90er-Jahre waren die meisten Nebenstraßen als Tempo-30-Zonen ausgewiesen. Die Vereinheitlichung dient unter anderem auch als Grundlage für die zwei Tage zuvor vom Gemeinderat beschlossene kommunale Verkehrsüberwachung.
Radweg: Die vor einigen Jahren durch den Bau eines Gewerbegebiets entstandene 90-Grad-Kurve im Verlauf des Radwegs am Ortsrand von Weiler bleibt unverändert. Vor Ort hatten sich die Ausschuss-Mitglieder die Situation der unübersichtlichen Kurve angeschaut. Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph schlug eine Verbreiterung der Kurve um einen Meter vor. Die Abstimmung darüber endete mit vier zu vier Stimmen. Damit gilt der Vorschlag als nicht angenommen.
Straßenbau: Ebenfalls in Augenschein nahmen die Ausschussmitglieder die Baustelle im Bereich der Scheibener Straße und der Bürgermeister-Nägele-Straße. Dort werden derzeit neue Wasser-, Abwasser- und Telekommunikationsleitungen verlegt und in der Folge die Straße neu gebaut. Weil deren Unterbau schlechter ist als angenommen, kosten die Maßnahmen 120 000 Euro mehr. Laut Bauleiter Klaus Rolser liegen die Arbeiten im Zeitplan. Noch vor Winterbeginn sollen Straßen und Gehwege durchgehend asphaltiert sein.
Vereinsräume: Die Landjugend verzichtet auf den Einzug in das neue Gebäude, das die Gemeinde an Stelle des bisherigen Lehrerhauses in Simmerberg errichten will. Dafür soll dort nun eine Wohnung entstehen. Einziehen will der Trachtenverein, der seine Räume im Vereinsheim in der Folge frei macht, was der Musikkapelle mehr Platz verschafft. Aus Sicht von Anja Reichart (CSU) ist das keine gute Lösung. „Bei einem Trachtenverein geht es zünftig zu.“Sie fürchtet Konflikte zwischen Mietern und Verein. Bruno Bernhard (CSU), im Ausschuss nicht stimmberechtigt, hinterfragte, ob Raum für den Verein in der benachbarten Schule sei. Das verneinte Hauptamtsleiterin Julia Bentz. Der Planung stimmte der Ausschuss am Ende zu, nur Anja Reichart votierte dagegen.