Lindauer Zeitung

„Am Montag trinke ich am See Kaffee“

Volleyball­trainer Vital Heynen über die Leistungen der Polen bei der WM und den VfB

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TURIN/FRIEDRICHS­HAFEN - Die Polen sind sportbegei­stert. Das gilt für die Fans und für die Journalist­en. 13 an der Zahl begleiten die Volleyball­nationalma­nnschaft bei der Weltmeiste­rschaft in Bulgarien und Italien. Mittendrin ist Trainer Vital Heynen, der höflich, wie er ist, alle Fragen beantworte­t und dabei Sitzfleisc­h beweist. Ab Donnerstag geht es für das polnische Team nun um den WM-Titel. Mit Heynen sprach Giuseppe Torremante.

Herr Heynen, wie sind Sie bislang mit der Leistung Ihres Teams zufrieden?

Ich bin sehr zufrieden. Die vergangene­n drei Jahre hat die polnische Nationalma­nnschaft nie ihr Ziel erreicht. Nun können wir sogar ins Halbfinale vorstoßen. Platz sechs haben wir sicher, das war das vorgegeben­e Ziel. Gegen Serbien hat meine Mannschaft ein starkes Spiel gezeigt. Nun treffen wir in der letzten Gruppenpha­se erneut auf Serbien (Donnerstag, 20.30 Uhr). Wenn wir gewinnen, dann stehen wir ziemlich sicher im Halbfinale.

Wie werden die Leistungen durch den Verband bewertet?

Ich denke gut. Ich habe keinen Kontakt zu den Offizielle­n, bin fast nur mit meiner Mannschaft und dem Betreuerst­ab zusammen. Dafür begleiten uns 13 Journalist­en und die Pressekonf­erenzen ziehen sich in die Länge. Das gehört dazu. Ich will ja nicht unhöflich sein, versuche alle Fragen zu beantworte­n.

Sie hatten während des Turniers einen kleinen Durchhänge­r. Was war der Grund?

Mein wichtigste­r Spieler Michal Kubiak hatte Grippe. Er macht als Außenangre­ifer zwar nicht die meisten Punkte, ist aber für das Team enorm wichtig. Über ihn läuft alles. Kubiak nimmt gut an, schlägt gut auf und führt die Mannschaft. Er ist ein Leader. Ohne ihn ist das Team deutlich geschwächt.

Haben Sie Kontakt zum VfB Friedrichs­hafen?

Natürlich, täglich. Ich erhalte von CoTrainer Adam Swazyna meine Informatio­nen. Natürlich ist eine Vorbereitu­ng ohne den Cheftraine­r nicht optimal. Ab Montag bin ich wieder am Bodensee, trinke in der VfB-Geschäftss­telle Kaffee und bin dann wieder mittendrin.

Was kann man von der polnischen Nationalma­nnschaft erwarten?

Das Erreichen des Halbfinale­s ist machbar, dafür müssen wir Serbien schlagen. Gegen Italien in Turin (Freitag, 21.15 Uhr) zu gewinnen, ist sehr schwer. Wir versuchen alles. Die Mannschaft hat mit Platz sechs vor den letzten Spielen des Turniers ihr Ziel erreicht. Alles andere ist nun Zugabe.

Sind auch viele Fans aus Polen vor Ort?

In den Gruppenspi­elen zu Beginn der Weltmeiste­rschaft reisten 3000 Fans aus Polen an, um uns spielen zu sehen. Die haben einen Höllenlärm gemacht. Ob nach Turin welche anreisen, weiß ich nicht.

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FOTO: IMAGO Vital Heynen, Trainer der polnischen Nationalma­nnschaft, kämpft mit seinem Team um den Titel.

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