Stadträte wollen Neubau am Esso-Kreisel
Bauausschuss stimmt Architekten-Wettbewerb eines Investors für freies Grundstück an der Kemptener Straße zu
LINDAU - Auch wenn manch ein Lindauer erschrocken war, als die Pläne für einen Neubau mit Supermarkt am Esso-Kreisel in Reutin bekannt wurden: Dem Stadtrat gefallen die Pläne. Einstimmig hat der Bauausschuss dem Architekten-Wettbewerb zugestimmt. Denn auch darin sind sich die Räte einig: Wichtig ist an der Stelle eine hohe architektonische Qualität.
„Das ist ein ganz besonderes Grundstück“, erklärte Lindaus ChefStadtplaner Kay Koschka am Mittwochabend im Bauausschuss. Denn von der „spektakulären Zufahrt“den Schönbühl hinunter markiert der künftige Bau die Einfahrt in die Stadt Lindau. „Das Gebäude muss kräftig genug sein, um diesen Ortseingang markieren zu können. Das Gebäude muss ein richtiger Hingucker werden“, sagt Koschka. Zugleich erhofft er sich von guter architektonischer Qualität eine Folgewirkung: Denn der Neubau soll ausstrahlen auf das Gewerbegebiet rund um Tankstelle und Autohäuser bis zur Denkfabrik. Da gebe es viele Gebäude, bei denen Umoder Neubauten anstehen. Auch da erhofft sich der Stadtplaner bessere Architektur als dort besteht.
Klar ist für Koschka auch, dass der geplante Supermarkt auf dem Grundstück ideal ist. „Wir haben im nördlichen Bereich von Reutin noch ein Defizit an Versorgung.“Das war ein Ergebnis des Einzelhandelsgutachtens, deshalb hatten Mitarbeiter der Verwaltung und Stadträte auch immer wieder auf diesen Bereich verwiesen, als es um einen Neubau des E-Centers ging. Deshalb liege der Stadt auch eine Voranfrage für einen Supermarkt auf der Wiese zwischen Friedhof und Autohaus vor, die mit diesem Bauvorhaben aber erledigt sein sollte, wie Matthias Kaiser (BL) hofft.
Aufgabe der Architekten wird es nun sein, auf dem etwa 2300 Quadratmeter großen Grundstück, auf dem viele Jahre ein Autohaus Fahrzeuge präsentiert hat, ein Gebäude zu planen, in dem ein Supermarkt mit 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche und 600 Quadratmetern Lager Platz hat. Zum Vergleich: Das ist fast so groß wie der Edekamarkt in Weißensberg. Klar ist, dass parkende Autos in eine Tiefgarage müssen. Aber im Umfeld gebe es viele Kunden, die den Markt zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können, ergänzte Koschka.
Uli Kaiser (BL) wies darauf hin, dass es nicht nur auf die Architektur ankommen werde, sondern auch darauf, dass der Betreiber des Supermarkts „nicht alle Scheiben zuklebt“. Denn der Markt werde den Eindruck ausmachen. Das könne und sollte die Stadt über die Werbeanlagensatzung steuern, stimmte Koschka zu.
Eine ideale Lage für einen neuen Supermarkt
Die Stadträte waren sich mit Werner Schönberger (FW) einig, dass der Standort für einen Supermarkt aus städtebaulicher Sicht ideal ist. Damit haben auch die künftigen Bewohner des Oberen Rothenmooses eine Einkaufsmöglichkeit. Und wenn auf dem Dach des Marktes eine Terrasse mit Gastronomie möglich wird, so hofft Oliver Eschbaumer (BU), würden die Mitarbeiter der umliegenden Betriebe dort mittags zum Essen gehen können. Sowas gebe es dort nämlich bisher gar nicht. Matthias Kaiser hofft zudem auf ein begrüntes Dach.
Einig sind sich die Räte auch, dass die Planer den Lärmschutz besonders sorgfältig planen müssen, damit vor allem die Lastwagen für den Supermarkt den Nachbarn keinen Ärger bereiten, wie Martin Rupflin (FB) sagte. Ebenso wichtig sei die Planung der Außenanlagen. Angelika Rundel (SPD) legt Wert darauf, dass das Grün dort besser werden müsse als beim Luki2 am Aeschacher Markt. Gespannt sind die Räte auch, wie die Planer die Zu- und Abfahrten regeln wollen. Sebastian Krühn (JA) und Thomas Hummler (CSU) begrüßen, dass der Neubau zwar unter der Grenze eines Hochhauses bleiben soll, die bei 22 Metern liegt, dass aber ein Hochpunkt geplant ist. Beide trauern dem Turm nach, den der Ausschuss an der Köchlinkreuzung abgelehnt hatte.