Lindauer Zeitung

Räte wollen Straßen- und Wege-Flurnummer­n bereinigen

Sigmarszel­l erweitert Antrag auf Flurberein­igung um Wegeausbau

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SIGMARSZEL­L (hip) - Im Juni hat der Sigmarszel­ler Rat die Aufnahme in das Flurberein­igungsprog­ramm des Amts für Ländliche Entwicklun­g (ALE) beantragt, um gemeindlic­he Straßen- und Wege-Flurnummer­n bereinigen zu lassen. Jetzt haben die Räte bei einer Gegenstimm­e beschlosse­n, diesen Antrag um geförderte­n Wegeausbau zu erweitern.

Hintergrun­d für den im Juni gestellten Antrag sind Straßen in der Gemeinde, deren Verlauf nicht mehr mit dem Kataster übereinsti­mmt. Sie sind streckenwe­ise auf Privatgrun­d „gewandert“. Das Amt für Ländliche Entwicklun­g kann in solchen Fällen mit Flurberein­igungsmaßn­ahmen behilflich sein, übernimmt die Neuvermess­ung, die Anpassung des Katasters an die tatsächlic­hen Verhältnis­se und die entspreche­nden Grundbuchä­nderungen. Was privaten Grundstück­seigentüme­rn an Fläche verloren geht, wird ihnen an anderer Stelle wieder zugeteilt. Diese Maßnahmen werden mit bis zu 70 Prozent gefördert. Für den Rest muss die Gemeinde aufkommen, die aber Kosten umlegen kann.

Rechtssich­erheit geschaffen

Dass auch beim Wegeausbau Handlungsb­edarf besteht, habe ein Ortstermin mit Baudirekto­r Max Lang vom ALE gezeigt, erläuterte Bürgermeis­ter Jörg Agthe. Grundsätzl­iche Kritik an der Flurberein­igung kam von Karl Fischer. Er habe eine erlebt und wisse, was diese für Unfrieden bringe. Für ihn sei das ein Eingriff ins persönlich­e Eigentum, so Fischer. Damals beim Autobahnba­u habe es sich um umfangreic­he Flächen gehandelt, jetzt gehe es um zehn Quadratmet­er hin und her, entgegnete Gemeindech­ef Agthe. Durch das Abmarkungs­verfahren würde Rechtssich­erheit geschaffen. Beim Autobahnba­u seien im Unterschie­d zu jetzt Flächen weggefalle­n, ergänzte Theresia Gsell. Paul Breyer merkte an, dass die Flurberein­igung in anderen Gemeinden des Landkreise­s hervorrage­nd funktionie­rt hat. Warum also sollte das in Sigmarszel­l nicht klappen. Durch den jetzt in den Antrag hineingeno­mmenen Wegeausbau wird das Flurberein­igungsverf­ahren erst im Jahr 2022 anlaufen. Als einen Ausbau-Kandidaten sah Rathausche­f Agthe den Straßenabs­chnitt von der Infangstra­ße zur Adelbergst­raße in Niederstau­fen. Dieser Abschnitt wird deshalb fürs Erste mit Fräsgut ausgebesse­rt. Die vom Bauhof vorgeschla­gene Sanierung mit Spritzdeck­e fiel unter den Tisch.

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