Barbara Holzmann (Grüne)
Seit 25 Jahren im Bezirkstag: Sozialfachfrau will psychiatrischen Krisendienst im Bezirk etablieren
Hilfen politisch begleiten und sich für dezentrale und viele ambulante Angebote einzusetzen, das ist für die 59-jährige Diplomsozialpädagogin die Motivation, erneut für den Bezirkstag zu kandidieren. Seit 1993 ist die dreifache Mutter in der Bezirkspolitik aktiv, engagiert sich zudem ehrenamtlich als Vorsitzende des psychosozialen Hilfsvereins für das südliche Oberallgäu. Seit 1982 arbeitet sie im psychiatrischen Bereich, kennt sowohl die stationäre Akutpsychiatrie als auch die ambulante sozialpsychiatrische Versorgung.
Wieso kandidieren Sie für den schwäbischen Bezirkstag?
Der Bezirkstag ist mit seiner Verantwortung für alle Hilfen für Menschen mit Behinderung und seelischer Erkrankung sowie in Teilbereichen für die Altenhilfe ein Sozialparlament. Die Gestaltung und Weiterentwicklung der Angebote politisch zu begleiten und sich für dezentrale und ambulante Angebote einzusetzen, die ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen, ist meine Motivation für meine Kandidatur.
Was kann dieses Gremium für die Menschen in der Region erreichen?
Behinderung und psychische Erkrankung kann jeden treffen. Aufgabe des Bezirkes ist es, in allen Regionen Schwabens Hilfen und Unterstützung für die betroffenen Menschen und ihre Angehörigen gemeindenah und erreichbar zu gewährleisten, auch im Landkreis Lindau.
Was haben Sie sich als Schwerpunkt für Ihre Arbeit im Bezirkstag vorgenommen?
Ich will mich für die Etablierung eines psychiatrischen Krisendienstes einsetzen – der fehlt in Schwaben. Menschen in psychischen und psychiatrischen Krisen erhalten bislang keine aufsuchende, schnelle und fachliche Hilfe, insbesondere außerhalb von Bürozeiten. Ein solcher Krisendienst ist ein wichtiger Baustein der Suizidprophylaxe und für weniger Einweisungen gegen den Willen der betroffenen Menschen.