Kreisverkehre sollen fahrradsicher werden
Stadträte reden über weitere Projekte für mehr Sicherheit
LINDAU (dik) - Stadträte empfinden die ersten Maßnahmen für Radfahrer in Lindau als gut, drängen aber darauf, mehr umzusetzen, damit sich Fahrradfahrer in Lindau sicher fühlen können. Dabei soll die Verwaltung vor allem die Kreisverkehre in den Blick nehmen.
Ulrike Lorenz-Meyer (BL) erinnerte daran, dass mehr Sicherheit dazu führe, dass mehr Menschen mit dem Fahrrad fahren. Dafür reichten nicht die auf die Straße gemalten sogenannten Schutzstreifen, wie es sie nicht nur in der Ludwig-Kick-Straße gibt. Hinzu komme, dass die Streifen nicht in und durch die Kreisel geführt werden: „Die Kreisverkehre sind einfach lebensgefährlich für Radfahrer.“Sie forderte die Stadtverwaltung deshalb auf, die Markierungen auch in den Kreisverkehren anzubringen. Sollte das nicht möglich sein, will sie einen Bericht und die Begründung dazu.
Lindaus Mobilitätsplaner Jaime Valdés Valverde hatte zuvor die Maßnahmen vorgestellt, die in den vergangenen Wochen umgesetzt wurden. Demnach sind an Endhaltestellen des Stadtbusses und den Bahnhöfen zehn Klimostationen aufgestellt, damit Schüler, Pendler oder Touristen dort ihre Fahrräder abstellen können, wenn sie in Bus oder Bahn umsteigen. Insgesamt 470 Stellplätze habe Lindau geschaffen, zusätzlich sechs Ladestationen für EBikes und neun Self-Service-Stationen für kleine Reparaturen. Die Klimostationen haben wie geplant etwa 280 000 Euro gekostet. Zwei weitere sind noch vorgesehen, wenn in einigen Jahren der Reutiner Bahnhof und der Bahnhalt in Oberreitnau fertig sind.
Grundsätzlich findet auch Angelika Rundel (SPD) diese Stationen für Radfahrer gut, doch bei einigen fragt sie, ob die an der richtigen Stelle stehen. Denn bei der Enzisweiler Post oder im Alwind seien die fast immer leer, während beim Lindenhofpark deutlich größere Fahrradständer wünschenswert wären. Da sagte Valdés eine dauernde Prüfung zu. Sollten sich Standorte auch nach einer Anlaufzeit nicht bewähren, werde man andere Standorte prüfen.
„Die Kreisverkehre sind einfach lebensgefährlich für Radfahrer.“
Ulrike Lorenz-Meyer
Räte drängen auf Planungen für den Lotzbeck-Bahnübergang
Im Kostenrahmen ist auch die Erweiterung des Bodenseeradweges zwischen Wackerstraße und Europaplatz geblieben: 380 000 Euro hat der Umbau gekostet, wobei auch hier wie bei den Klimostationen der Bund vier Fünftel der Kosten zahlt. Angesichts der Massen von Radfahrern, die dort inzwischen oft unterwegs sind, halten die Räte die weitgehende Trennung von Fußgängern und Radfahrern für sehr sinnvoll.
Mobilitätsbeauftragter Matthias Kaiser (BL) lobte, dass die Verwaltung den Ausbau des Radverkehrs inzwischen professionell plant. Als Polizeibeamter weiß er, dass auch in Folge der E-Bikes die Unfallzahlen bei Radfahrern zunehmen. Deshalb sei eine sichere Verkehrsführung in der Stadt umso wichtiger. Kaiser drängte zudem ebenso wie Rundel darauf, am Ende des Bahndamms den Radfahrern und Fußgängern freie Fahrt zu ermöglichen: „Den Lotzbeck-Übergang finde ich auch vorrangig.“