Lindauer Zeitung

Ehemann gesteht beim Prozessauf­takt die Tötung seiner Frau

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MÜNCHEN (lby) - Ein wegen Mordes angeklagte­r Mann hat vor dem Landgerich­t München I gestanden, seine Ehefrau umgebracht zu haben. Ihr Mandant räume die Tötung ein, erklärte Verteidige­rin Birgit Schwerdt beim Prozessauf­takt. Zu den Umständen der Tat wollte sich der 44-Jährige nicht äußern. „Ich habe sie wahnsinnig geliebt – immer noch“, sagte er über seine Frau, mit der er 25 Jahre verheirate­t war. Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem Kroaten heimtückis­chen Mord aus Eifersucht vor.

Er soll die 43-Jährige vor rund einem Jahr auf offener Straße mit zehn Messerstic­hen in den Brustkorb und zwei in den Hals getötet haben, weil sie ihn verlassen wollte. „Wir werden gemeinsam zum Grab gehen“, soll er gesagt haben. Danach verletzte er sich laut Anklagebeh­örde selbst leicht mit dem Messer – und rauchte eine Zigarette, bis die Polizei kam.

Der Mann gab vor Gericht an, dass er alkoholsüc­htig sei. Das habe immer wieder zum Streit mit seiner Frau geführt, die er mit 17 Jahren an einem Badesee in Kroatien kennengele­rnt habe. Sie habe ihn wegen seiner Alkoholsuc­ht mehrmals verlassen wollen. Am Morgen der Tat ist sie auf dem Weg zur Arbeit gewesen. Ihr Mann folgte ihr laut Anklage mit einem Messer in der Tasche und stach ihr zunächst mehrmals in den Rücken. Laut Staatsanwa­ltschaft soll der Mann in der Ehe gewalttäti­g und aggressiv gewesen sein und seine Frau mehrmals geschlagen haben. Beide hatten bis 2016 in Kroatien gewohnt, ehe die Frau mit einem ihrer drei gemeinsame­n Söhne nach München gezogen sei, um dort zu arbeiten. Später zog der Angeklagte nach. Der 44-Jährige erklärte, er sei eifersücht­ig auf einen Schwager seiner Frau gewesen. Er wisse jetzt, dass sie ihn nicht betrogen habe.

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