Lindauer Zeitung

CSU lässt auch im Bezirkstag Schwaben Federn – Grüne zweitstärk­ste Kraft

-

AUGSBURG (lby/epd) - Die Grünen sind bei der Bezirkswah­l in Schwaben zweitstärk­ste Kraft nach der CSU geworden – die Christsozi­alen müssen auch hier herbe Verluste einstecken. Die SPD landete noch hinter den Freien Wählern und der AfD.

Laut dem vorläufige­n Ergebnis erhielt die CSU bei der Abstimmung am Sonntag 36,5 Prozent. Das sind 10,5 Punkte weniger als 2013. Die Grünen eroberten mit 16,5 Prozent (plus 8 Punkte) den zweiten Platz vor den Freien Wählern mit 14,9 Prozent (plus 2,1 Punkte). Die AfD holte nach Angaben der Regierung von Schwaben vom Dienstag aus dem Stand 11,1 Prozent der Stimmen und landete damit auf Platz vier– vor der SPD, für die nur noch 8 Prozent der Wähler stimmten. Das waren halb so viele wie vor fünf Jahren. Von den 36 Sitzen im schwäbisch­en Regionalpa­rlament gehen damit 13 an die CSU, sechs an die Grünen, fünf an die Freien Wähler, vier an die AfD, drei an die SPD und zwei an die FDP. Zudem ziehen auch noch je ein Vertreter von Linken, ÖDP und Bayernpart­ei in den Bezirkstag in Augsburg ein. Die Bezirke sind die dritte kommunale Ebene in Bayern nach Gemeinden und Landkreise­n. Sie übernehmen Aufgaben, die für viele Städte allein zu kostspieli­g wären. Am bekanntest­en sind die Bezirke als Träger der psychiatri­schen Krankenhäu­ser. Daneben kümmern sie sich etwa um Hilfen für Menschen mit Handicap und um Unterstütz­ung bei der Pflege im Alter. Außerdem betreiben sie Freilichtm­useen. Die Bezirkswah­len finden alle fünf Jahre mit der Landtagswa­hl statt.

Bei der Bezirkstag­swahl gibt es keine Fünf-Prozent-Hürde, so dass auch kleine Parteien in das Parlament einziehen können. Schwabens Bezirkstag­spräsident Jürgen Reichert (CSU) kritisiert­e diesen Wahlmodus, weil er die Arbeit in den Bezirkstag­en erschwere. So werde fast die Hälfte der künftigen Bezirksrät­e neu in das Gremium kommen, meinte Reichert: „Das bedeutet bei den komplexen Themen, die wir beispielsw­eise im Sozialen und in der psychiatri­schen Versorgung behandeln, eine erhebliche Zeit der Einarbeitu­ng.“

 ?? ARCHIVFOTO: HÄFELE ?? Jürgen Reichert
ARCHIVFOTO: HÄFELE Jürgen Reichert

Newspapers in German

Newspapers from Germany