Lindauer Boxtalent ist weiter auf Erfolgskurs
Arion Dautaj und Sascha Kiebler holen Gold und Silber bei Jugend-Landesmeisterschaften
LANGENARGEN - Arion Dautaj und Sascha Kiebler, erfolgreiche Faustkämpfer des Langenargener Boxteams, überzeugten trotz ihrer erst 15 beziehungsweise 17 Jahre bei den Internationalen B- und C-Landesmeisterschaften der Jugendklassen in Ruit ihren Mann stehen. Vor allem der Lindauer Dautaj, der kampflos im Finale seiner Gewichtsklasse stand, bekam mit Sava Jovanovic einen harten Brocken vorgesetzt. Dennoch stand er am Ende ganz oben. Teamkollege Kiebler holte Silber.
Jovanovic vom BC Müllheim reiste mit der Empfehlung von elf Siegen in elf Kämpfen nach Ruit, im Superschwergewicht, das bei den Kadetten bei 76 Kilo beginnt, der Kategorie B (bis 14 Siege) waren er und Dautaj die beiden einzigen Starter. „Arion hat die Siegesserie von Jovanovic beendet, und wie. Er hat alle drei Runden für sich entschieden“, lobte Trainer Valeri Quade, der das Duo in Ruit betreute. Die Landestitelkämpfe weiblicher sowie männlicher Schüler, Kadetten und Junioren waren eine reine Nachwuchsmeisterschaft. Der alleinige Fokus lag auf der B- und C-Klasse, A-Klasse-Athleten (ab 14 Siege) waren bei dieser Herbstmeisterschaft außen vor.
Trainer Quade will’s noch mal wissen
Der Lindauer Dautaj ist mit drei Titeln auf Nachwuchsebene kein unbeschriebenes Blatt und hatte bis vergangenes Wochenende sieben seiner acht Kämpfe gewonnen. „Er trat schnell auf, war wacher und machte es aus der Distanz gut“, meinte der ehemalige Profiboxer Quade, der in seiner langen Karriere auch schon Dritter der deutschen Meisterschaften der Olympiaboxer war. Und es heuer noch einmal wissen will.
Vom 16. bis 18. November findet in Gütersloh der „Masters Cup 2018” statt, das erste deutschlandweite Boxturnier für 35- bis 55-jährige Boxer. Teilnehmen können sowohl Ü35Einsteiger im olympischen Boxen als Breitensport als auch erfahrene Faustkämpfer. Quade ist mittlerweile 47 Jahre alt, absolvierte jedoch als 40-Jähriger noch einen Profikampf.
Bis der Gegner keine Lust mehr hat
Valeri Quade sah gleich zu Beginn der Nachwuchstitelkämpfe einen starken Auftritt von Sascha Kiebler, der sich im Junioren-B-Schwergewicht mit zwei Kontrahenten auseinanderzusetzen hatte. Albin Alushaj vom ESV Stuttgart sollte sich nicht als Stolperstein herausstellen, obwohl der 17-jährige Kiebler laut Quade wie meistens die erste Runde verschlief, seinem Trainer allerdings vor der dritten Runde mitteilte, das Duell jetzt beenden zu wollen. Und der Eriskircher hielt Wort: „Der Ringrichter hat nach einigen guten Treffern den Kampf unterbrochen, da hatte sein Gegner auch schon keine Lust mehr“, sagt der neben Thomas Schuler erfahrenste Coach des Langenargener Boxstalls.
Im Finale jedoch zog Sascha Kiebler den Kürzeren – gegen Alexander Romanov vom BC Pfullendorf. Für Quade völlig unverständlich war diesmal das Eingreifen des Ringrichters. „Die erste Runde war in Ordnung, ich habe ihm gesagt, er solle weiterhin die Distanz halten. In der zweiten hat der Ringrichter nach beinahe jedem Schlag einen der beiden angezählt, nach dem zweiten Mal Anzählen hat er Sascha in Runde drei aus dem Kampf genommen. Aber ich kann das nicht nachvollziehen, Sascha hat mehr Schläge verbuchen können und hätte nach Punkten auch gewonnen“, urteilte Quade, der die Beinarbeit seines Schützlings monierte und bereits an die kommenden Trainingseinheiten dachte: „Die Leiter am Boden für die kleinen Schritte wird sein Lieblingsgerät“, prophezeite Quade.