Volleyball-Bundesliga setzt auf automatisierte Kameras
Alle Spiele künftig live im Internet – Ausgewählte Topspiele auch bei Sport1
FRIEDRICHSHAFEN (thg) - Wenn die Volleyballer des VfB Friedrichshafen am Wochenende zu den ersten Heimspielen der Saison einladen, kommt in der ZF-Arena erstmals die neue vollautomatisierte Kameratechnik des Streaminganbieters Sporttotal zum Einsatz. Der hat sich die Streamingrechte der VolleyballBundesliga gesichert und verspricht eine kostenfreie Liveübertragung aller Bundesligaspiele in HD-Qualität auf seiner Internetseite. Beim ersten Spiel der Saison, dem Auswärtsspiel beim TV Rottenburg am vergangenen Wochenende, kam das System bereits zum Einsatz – und offenbarte erste Schwächen.
Kamerapersonal wird für die Übertragung nicht benötigt. Technisches Herzstück von Sporttotal ist eine 180-Grad-Kamera-Technik, die fest am Spielfeldrand installiert wird. Sie verfolgt das Spielgeschehen automatisiert – einen Chip gibt es weder im Ball noch im Trikot der Spieler. Die Kamera ist auf Schwarmverhalten programmiert. Dass diese Technik in Rottenburg noch nicht zu 100 Prozent funktionierte, die Kamera dem Ball zum Beispiel öfter mal nicht hinterherkam, ist für VfB-Geschäftsführer Guido Heerstraß erstmal kein Problem. „Das war jetzt der erste Spieltag, da müssen einfach noch Erfahrungen gesammelt werden“, sagt er. Grundsätzlich bezeichnet er die neue Übertragungsform als „Meilenstein für die Liga“– auch, weil ausgewählte Topspiele zusätzlich bei Sport1 im linearen Fernsehen übertragen werden. Dafür soll die ZF-Arena, wie auch die Hallen in Berlin und Frankfurt, zusätzlich mit einem speziellen aufwändigeren Kamerasystem ausgestattet werden. Noch sucht das Unternehmen nach Befestigungsmöglichkeiten in der Friedrichshafener Halle, Heerstraß ist aber auch hier zuversichtlich: „Uns wurde zugesichert, dass das System bei wichtigen Spielen funktioniert. Zur Not dann eben doch mit Kameraleuten.“