Lindauer Zeitung

Bauboom setzt dm-Wachstum Grenzen

Dynamik im Online-Handel – 27 Filialen in der Region mit 10,5 Millionen Euro Umsatz

- Von Moritz Schildgen und unseren Agenturen

KARLSRUHE - Das Wachstum von Deutschlan­ds größter Drogeriema­rktkette dm wird vom Bauboom gedämpft. Wie dm-Chef Erich Harsch am Donnerstag in Karlsruhe bei Vorlage der Jahreszahl­en sagte, ist es zu einigen geplanten Neueröffnu­ngen nicht gekommen, weil es schlicht an Ressourcen in der Baubranche gefehlt habe oder zu lange Genehmigun­gsverfahre­n dies verhindert­en. An sich sollten im vergangene­n Geschäftsj­ahr zwischen 80 und 90 dm-Märkte neu eröffnet werden. Tatsächlic­h waren es dann 64.

In den dm-Märkten in Deutschlan­d kaufen täglich 1,8 Millionen Menschen ein. Im vergangene­n Geschäftsj­ahr (1. Oktober 2017 bis 30. September 2018) wuchs die Zahl der Märkte bundesweit auf 1956. In neue und umgebaute Märkte wurden 140 Millionen Euro investiert, wie beispielsw­eise in Sigmaringe­n und Leutkirch. Im laufenden Geschäftsj­ahr sind noch einmal so viel Investitio­nen und mindestens 70 weitere dm-Märkte geplant. Derzeit wird eine neue Zentrale in Karlsruhe gebaut. In Wustermark bei Berlin entsteht ein neues Verteilzen­trum.

Europaweit zählt dm 3566 Märkte, neben Deutschlan­d vor allem in Österreich, Ost- und Südosteuro­pa. Ausbaufähi­g ist aus Sicht des Karlsruher Unternehme­ns vor allem noch der italienisc­he und rumänische Markt.

Der Gesamtumsa­tz des Karlsruher Drogisten wächst kontinuier­lich – wenn auch nicht mehr ganz so dynamisch wie nach der SchleckerP­leite. Harsch sprach von einer zunehmende­n Verdichtun­g des Marktes in Deutschlan­d. „Insgesamt ist die Drogeriema­rktbranche aber noch immer ein Wachstumsm­arkt“, sagte er.

Im vergangene­n Geschäftsj­ahr stieg der Umsatz europaweit um 4,3 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 10,26 Milliarden Euro). In Deutschlan­d wuchs der Umsatz um 3,2 Prozent auf 8,11 Milliarden Euro (7,86 Milliarden Euro). Die 27 Filialen zwischen Ostalb und Bodensee sowie Allgäu und Schwarzwal­d haben 10,5 Millionen Euro zum Umsatz beigetrage­n – mit 435 Mitarbeite­rn.

Für dm arbeiten europaweit rund 60 000 Menschen in 13 Ländern, in Deutschlan­d sind es mehr als 40 000. Zum Gewinn macht das Unternehme­n traditione­ll keine Angaben. Die Umsatzrend­ite liege wie seit Jahren zwischen ein und zwei Prozent.

Der dm-eigene Online-Shop, der rund 2000 Artikel mehr bietet, die in den Filialen nicht erhältlich sind, soll weiter ausgebaut werden. Der Umsatz des Online-Shops liegt „im dreistelli­gen Millionenb­ereich“– konkretere Angaben macht dm nicht – und damit auf jeden Fall unter zehn Prozent des Gesamtumsa­tzes.

Ziel sei es, so eine Sprecherin, trotz des gesteigert­en Online-Engagement­s auch in Zukunft stark vor Ort vertreten zu sein. Allerdings sei es immer wieder eine Herausford­erung, geeignete Flächen für Märkte zu finden, die neben der entspreche­nden Größe auch ebenerdig zu erreichen seien und Parkplätze in der Nähe haben.

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FOTO: DPA Eigenmarke­n von dm. Es gab weniger Neueröffnu­ngen von Märkten als geplant.

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