Lindauer Zeitung

Mortler kritisiert Legalisier­ung von Marihuana

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BERLIN (dpa) - Die Drogenbeau­ftragte der Bundesregi­erung, Marlene Mortler, hat die landesweit­e Legalisier­ung von Marihuana in Kanada kritisiert. Dies sei „eine Kapitulati­on“und ein Schritt in die falsche Richtung, sagte die CSU-Politikeri­n am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellun­g des aktuellen Drogen- und Suchtberic­hts.

Mortler verwies darauf, dass Cannabis mit dem Stoff von vor 20 Jahren inzwischen nichts mehr gemein habe, sondern viel stärker geworden sei. Statt einer Legalisier­ung gehe es darum, früher mit Beratung anzusetzen. Mortler machte deutlich, dass sie in diesem Sinne nach dem Motto „Hilfe statt Sanktion“in Gesprächen sei.

Auch die Gewerkscha­ft der Polizei kritisiert­e den Schritt in Kanada. „Fällt ein Verbot, wird damit gleichzeit­ig suggeriert, dass etwas ja gar nicht so gefährlich ist, wie immer behauptet wurde“, warnte der Vorsitzend­e Oliver Malchow. „Angesichts der schwerwieg­enden Folgen des regelmäßig­en Cannabisko­nsums vor allem bei jungen Menschen würde mit einer Freigabe ein zu hohes Risiko in Kauf genommen.“

Die Themen Sucht und Drogen sollten aus Sicht der Drogenbeau­ftragten Mortler breiter diskutiert werden. Zwar gebe es beim Konsum von Alkohol und herkömmlic­hen Zigaretten positive Entwicklun­gen. So sei etwa die Raucherquo­te deutlich gesunken, erklärte Mortler. Zugleich warnte die Beauftragt­e vor neuen Produkten wie E-Zigaretten und Wasserpfei­fen. Auch in diesem Bereich brauche es mehr Vorsorge. Noch immer gebe es jährlich 120 000 Tabaktote in Deutschlan­d.

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