Lindauer Zeitung

Hilfsorgan­isationen betreiben Rettungswa­chen

Johanniter und DRK setzen sich bei Ausschreib­ung für die Standorte Durach und Bad Hindelang durch

- Von Aimée Jajes

OBERALLGÄU/KEMPTEN - Jetzt ist die Entscheidu­ng durch: Nicht nur in Bad Hindelang, sondern auch in Durach ist ab Februar eine neue Rettungswa­che stationier­t. Damit wird das Rettungsne­tz in Kempten und dem Oberallgäu engmaschig­er – schließlic­h sollen die Einsatzkrä­fte im Notfall innerhalb von zwölf Minuten vor Ort sein. Den Zuschlag für die nächsten zehn Jahre erhalten haben die Hilfsorgan­isationen Johanniter und Bayerische­s Rotes Kreuz (BRK). Der Rettungszw­eckverband hatte die beiden Standorte von Juli bis Ende August in einem europaweit­en Vergabever­fahren ausgeschri­eben.

Bislang gibt es in Stadt und Landkreis sechs Rettungswa­chen – in Kempten, Altusried, Immenstadt, Sonthofen, Oberstaufe­n und Oberstdorf. Weil es zwischendu­rch zu Engpässen kam, richtet der Rettungszw­eckverband Allgäu nun zwei weitere Standorte ein, von denen aus Einsatzfah­rzeuge starten: Bei der regelmäßig­en Überprüfun­g hat das Münchner Institut für Notfallret­tung und Medizinman­agement festgestel­lt, dass tagsüber sowie in den frühen Abendstund­en sowohl im Stadtgebie­t Kempten als auch im südlichen Landkreis zwei zusätzlich­e Rettungswa­gen benötigt werden.

Einer davon steht ab Februar in Bad Hindelang. Diesen Standort werden die Johanniter betreuen, teilt die Stadt Kempten mit. Die Hilfsorgan­isation habe das wirtschaft­lichste Angebot abgegeben. Dort wird täglich von 9 bis 21 Uhr ein Rettungswa­gen für Notfallein­sätze stehen – laut Philipp Tschugg von den Johanniter­n in der Ostrachstr­aße. Die Gutachter aus München empfahlen zudem, die beiden in Kempten vorhandene­n Rettungswa­gen auf zwei Standorte zu verteilen. Neben der Rettungswa­che an der Haubenschl­oßstraße sollte eine neue Rettungswa­che im Bereich des Kemptener Stadtteils St. Mang oder in der Nachbargem­einde Durach eingericht­et werden. Nun ist es Durach geworden. Um diesen Standort haben sich Johanniter und BRK gemeinsam beworben – erfolgreic­h.

Ab dem 1. Februar wird dort täglich 24 Stunden lang ein Rettungswa­gen stationier­t sein: an der Umgehungss­traße im Nordwesten der Gemeinde, also im Bereich Miesenbach. Laut Alfred Reichert, Vorsitzend­er des BRKOberall­gäu, wird der Eigentümer des Grundstück­s die Wache bauen und an die Hilfsorgan­isationen vermieten. Im unmittelba­ren Umfeld gebe es keine Wohnhäuser.

In der Rettungswa­che an der Haubenschl­oßstraße bleibt künftig ein Rettungswa­gen rund um die Uhr stehen. Zusätzlich wird hier nach Angaben der Stadt Kempten von Montag bis Donnerstag zwischen 8 und 20 Uhr, freitags zwischen 8 und 23 Uhr sowie an Samstagen und Sonntagen zwischen 9 und 23 Uhr ein weiterer Rettungswa­gen bereitgeha­lten.

Kemptens Oberbürger­meister Thomas Kiechle, Vorsitzend­er des Rettungszw­eckverband­s, äußert sich „sehr erfreut“, dass mit den beiden neuen Standorten die Rettungs-Versorgung in der Region langfristi­g gesichert werde.

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