Freie Schule: Keine sofortige Schließung der Sekundarstufe
WANGEN (jps) - Das Regierungspräsidium (RP) Tübingen pocht nicht auf eine sofortige Schließung der weiterführenden Bildungsgänge an der Freien Schule Allgäu. Das hat ein Sprecher vor Kurzem verdeutlicht. Zunächst werde die Behörde Schule, Schulträger und betroffene Eltern anschreiben.
„Ich denke, die Briefe werden in der nächsten Woche rausgehen“, sagte er auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Hintergrund: Das Verwaltungsgericht Sigmaringen hatte, wie berichtet, am Montag in einem Eilverfahren vorläufig beschlossen, dass die im Sommer verhängte Rücknahme der Genehmigung für die Bildungsgänge der Haupt-, Realund Gemeinschaftsschule durch das RP rechtens war. Damit wäre jetzt eine sofortige Schließung der betroffenen Bereiche möglich.
Davon sieht das RP allerdings ab: „Wir werden da nicht gewaltsam Druck aufbauen“, erklärte der Sprecher. Vielmehr werde der Schulträger jetzt aufgefordert, „die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen“. Eine Frist werde es zwar nicht geben, allerdings ließ der Sprecher durchblicken, der Schule dafür wahrscheinlich Zeit bis kurz nach Ende der Herbstferien zu geben.
Parallel sollen Briefe auch an die Eltern gehen. Darin werde das RP die Sachlage darstellen, ihnen alternative Angebote an staatlichen Schulen machen und auf die Unterstützung durch das Staatliche Schulamt Markdorf hinweisen. Letzteres habe bereits signalisiert, dass es eine ausreichende Zahl passender Schulplätze gebe. Der Sprecher betonte: „Jetzt geht es darum, Lösungen zu finden, die für alle Seiten tragbar sind.“
Die Freie Schule kann binnen zwei Wochen gegen den Gerichtsbeschluss Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim einlegen. Außerdem steht das Hauptverfahren in Sigmaringen noch aus. Die Rücknahme der Genehmigungen hatte das RP im Sommer vor allem wegen mangelnder (qualifizierter) Personalausstattung an der Freien Schule ausgesprochen. Schule wie Vertreter des Schulträgers waren am Donnerstag nicht erreichbar.