Das Auto ist intelligenter als der Fahrer

Zugegeben, er fährt häufiger auch spätabends oder gar nachts längere Strecken mit dem Auto. Beruflich ist das halt nötig, und Züge fahren dann oft schon gar nicht mehr, wenn er noch nach Hause will. Dass das nicht ungefährlich ist, weiß er selbst. Und wirklich sitzt er ab und zu ganz schön müde hinterm Steuer. Er gibt zu, dass er vielleicht, aber sicher nur ganz kurz, nicht mehr ganz so konzentriert wie sonst gefahren sein könnte. Aber dann war er auf einmal hellwach. Sie müssen wissen, dass er ein neues Auto hat, bei dem er noch nicht alles ausprobiert hat. Und die Gebrauchsanweisung hat er sowieso nicht gelesen. Umso aufmerksamer war er plötzlich, als vor ihm der Satz aufleuchtete: „Du scheinst müde zu sein. Mach doch eine Pause.“Er war völlig baff. So was kann sein neues Auto? Geärgert hat er sich zusätzlich darüber, dass die Entwickler das vertrauliche Du als Anrede einprogrammiert hatten. Denn im Beruflichen und Privaten ist er eigentlich kein Duzer. Doch zurück zum Kern: Sollte er zuvor tatsächlich etwas schepps gefahren sein, findet er es toll, dass sein Auto das erkannt hat. Eine sinnvolle Idee. Dennoch hat er sich so erschrocken, dass er diesen Satz nie wieder lesen will. Es kann nicht sein, dass sein Auto klüger ist als der Fahrer. Beim nächsten Mal macht er eine Pause. Versprochen!