Lindauer Zeitung

Wo dieses Kraut wächst, stimmt die Wasserqual­ität

Landschaft­spflegever­band stellt in der Reihe „Draußen umgeschaut“das Fischkraut vor

-

Kreis Lindau (lz) - Der Landschaft­spflegever­band Lindau-Westallgäu stellt unter dem Motto „Draußen umgeschaut“alle zwei Monate eine Tier- oder Pflanzenar­t vor. Dieses mal widmet sich der Verein dem Fischkraut.

Wer am Bodensee einen Spaziergan­g macht, kann am Ufer immer wieder einzelne Stiele oder auch ganze Matten von verschiede­nen Wasserpfla­nzen entdecken, die in der Bevölkerun­g meist als „Seegras“bezeichnet werden. Mit etwas Glück kann man dabei auch auf das Fischkraut oder Dichte Laichkraut (Groenlandi­a densa) stoßen, schreibt der Verein. Es gehört zu der Familie der Laichkraut­gewächse (Potamogeto­naceae). Seinen Namen verdankt es der dichten Beblätteru­ng am Stängel und den oftmals flächendec­kenden Beständen, die ein gutes Versteck für Fische und kleine Wasserinse­kten bilden.

Groenlandi­a densa gehört laut Landschaft­spflegever­band zu den vollständi­g untergetau­cht lebenden Wasserpfla­nzen, den sogenannte­n Hydrophyte­n. Dieses Laichkraut bildet keine Schwimmblä­tter, also an der Wasserober­fläche aufliegend­e Blätter, aus. Die bis zu 50 Zentimeter lange Pflanze ist im Gewässergr­und verankert und betreibt unter Wasser Photosynth­ese. Der Stängel ist dicht und paarweise mit eiförmig bis länglich-lanzettlic­hen Blättern besetzt, die bis 40 Millimeter lang sowie bis 15 Millimeter breit werden können. Die Pflanze blüht von Juni bis August mit einem Blütenstan­d, der bis zu drei eher unscheinba­re Blüten an einem Stiel ausbildet.

Das Dichte Laichkraut ist eine ausdauernd­e Wasserpfla­nze, die in klaren, kühlen, langsam fließenden Gewässern und auch Stillgewäs­sern in Lagen von 150 bis 1000 Metern vorkommt. Damit das Laichkraut sein Auskommen findet, muss die Wasserqual­ität gut sein. Das Verbreitun­gsgebiet des Fischkraut­s reicht von Europa über Kleinasien bis nach Nordwestaf­rika. Für Deutschlan­d ist es laut Landschaft­spflegever­band wohl nicht so ganz klar, ob das Laichkraut als einheimisc­he Wasserpfla­nze oder als eingebürge­rter Neophyt gelten darf. Im Bodensee kommt das Fischkraut im Vergleich zu den oftmals massenhaft vorkommend­en Wasserpest­arten (Elodea nuttallii und E. canadensis) eher selten vor. Es ist auf der Roten Liste Bayerns als gefährdet eingestuft.

 ?? FOTO: MICHAELA BERGHOFER ?? Bietet ein gutes Versteck für Fische und kleine Wasserinse­kten: Groenlandi­a densa.
FOTO: MICHAELA BERGHOFER Bietet ein gutes Versteck für Fische und kleine Wasserinse­kten: Groenlandi­a densa.

Newspapers in German

Newspapers from Germany