56-Jähriger soll Briefbomben verschickt haben
WASHINGTON - Auf der Suche nach dem Absender von mittlerweile zwölf Briefbomben an prominente Kritiker von US-Präsident Donald Trump hat die Polizei in Florida einen Verdächtigen festgenommen. Nach Angaben des FBI handelt es sich um Cesar Sayoc junior, einen 56Jährigen aus Aventura, einer Kleinstadt nördlich von Miami. Sayoc, berichten amerikanische Medien, hat ein umfängliches Vorstrafenregister, das von Diebstahl über Betrug bis Drogenbesitz reicht. Bereits 2002 war er wegen einer Bombendrohung verhaftet worden. Er soll Mitglied der Republikanischen Partei sein, nach Schilderungen von Nachbarn glühender Anhänger von Präsident Trump. Ob Sayoc, falls er der Täter war, auf eigene Faust handelte oder als Teil einer Gruppe, blieb zunächst offen. Am Freitag wurde Sayoc angeklagt, wie Justizminister Jeff Sessions mitteilte. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 58 Jahre Haft.
In den Stunden vor der Verhaftung hatten die Ermittler ein Logistikzentrum der Post in Opa-Locka im Süden Floridas unter die Lupe genommen. Offenbar gab es Anhaltspunkte, nach denen zumindest einige der abgefangenen Briefe in der Satellitenstadt am Rande der Millionenmetropole Miami aufgegeben worden waren. Ein weiterer Fund schien den Verdacht zu bestätigen: Im Süden Floridas wurde ein Umschlag samt Rohrbombe entdeckt, der Cory Booker, einen Senator aus dem Ostküstenstaat New Jersey, erreichen sollte. Booker wird seit Längerem als möglicher Präsidentschaftskandidat des Jahres 2020 gehandelt. Kurz darauf der nächste Alarm, auf einem Postamt in New York, wo Polizisten einen Brief an James Clapper konfiszierten. Clapper, einst Koordinator der Geheimdienste, analysiert für den Sender CNN das Weltgeschehen. Es ist die zwölfte der Briefbomben, die an bekannte Trump-Kritiker verschickt wurden.