Mängel beim „Alex“: Abmahnung
ALLGÄU (az) - Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat gestern die Länderbahn abgemahnt, die die Alex-Züge betreibt. Der Grund: anhaltende und für die Fahrgäste untragbare Qualitätsprobleme, teilte die BEG mit, die im Auftrag des Freistaats den Regional- und S-BahnVerkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert. Seit fast einem Jahr bedient die Länderbahn unter anderem die Strecke München - Lindau/ Oberstdorf (Alex-Süd). Vorangegangen war ein strenges Vergabeverfahren, heißt es in einer Pressemitteilung der BEG. Von Anfang an sei es jedoch zu Zugausfällen und massiven Verspätungen gekommen.
Fehlende und defekte Loks sowie Personalmangel verschärften die Situation noch einmal, insbesondere in den Sommermonaten. Etliche Züge fielen aus. Der teilweise erst auf Drängen der BEG eingerichtete Schienenersatzverkehr mit Bussen, habe keinen adäquaten Ersatz bieten können. Während die Probleme zunächst insbesondere beim AlexNord für die Fahrgäste spürbar waren, wurde nach und nach auch der Alex-Süd in Mitleidenschaft gezogen. Hier traf es insbesondere den Ausflugsverkehr am Wochenende, aber auch die Pendler.
Die BEG hat nun einen externen Berater beauftragt, der gemeinsam mit der Länderbahn Schwachstellen identifizieren und Lösungsansätze finden soll. Unabhängig davon erhebt die BEG nach eigenen Angaben „alle vorgesehenen Vertragsstrafen.“Sie gehe davon aus, dass die Länderbahn damit einen „erheblichen finanziellen Anreiz habe, eine qualitativ gute Verkehrsleistung zu erbringen – insbesondere, da in diesem Jahr bereits Vertragsstrafen in Millionenhöhe gezahlt werden mussten.“