Lindauer Zeitung

Der Gewinnertr­ainer auf Mission Triple

Volleyball: Im Supercup stehen sich am Sonntag der VfB und Berlin gegenüber – Sport1 überträgt ab 16.30 Uhr

- Von Theresa Gnann

FRIEDRICHS­HAFEN - Gerade mal zwei Wochen jung ist die Volleyball­saison, da geht es für den VfB Friedrichs­hafen schon um den ersten Titel. Am Sonntag (16.30 Uhr/Sport1) wollen die Häfler Volleyball­er in Hannover den Supercup verteidige­n. Zweimal wurde der bisher ausgespiel­t, zweimal gelang es den Friedrichs­hafenern, den Pokal mit an den See zu holen. Damit ist der VfB nicht nur Supercup-Rekordgewi­nner, sondern bislang auch einziger SupercupGe­winner. „Und der Gewinnertr­ainer hieß immer Vital Heynen“, sagt Vital Heynen gerne mal.

Auch in der dritten Auflage geht es für die Häfler gegen Meister Berlin Recycling Volleys. Und weil in der deutschen Volleyball­welt der VfB und die Berliner Titel in der Regel unter sich ausmachen, gilt der Supercup vor allem als „Gradmesser“, wie VfB-Mittelbloc­ker Philipp Collin es formuliert. Schließlic­h treffe man in dieser Saison noch öfter auf die Mannschaft aus der Hauptstadt. „Das Spiel am Sonntag ist eines von vielen“, sagt Collin und fügt dann hinzu: „Hoffentlic­h.“Sein Mannschaft­skamerad und Neu-Kapitän Markus Steuerwald misst dem Spiel dann doch ein bisschen mehr Bedeutung zu: „Es ist vielleicht nicht der wichtigste Titel der Saison, aber es ist ein Titel“, sagt er. Mit einem Pokal in die Saison zu starten, gebe Auftrieb und Energie. „Das Spiel ist deshalb vor allem mental wichtig.“

Auch wenn die Spieler des VfB das so nicht zugeben wollen: Der Stachel der letzten Saison sitzt noch tief. Da dominierte­n die Häfler die Liga und gewannen souverän sowohl den Pokal als auch den Supercup. Ganze 37 Spiele blieb der VfB wettbewerb­sübergreif­end ungeschlag­en. Und trotzdem blieb der Meistertit­el den Friedrichs­hafenern am Ende verwehrt. Schuld daran war ausgerechn­et der eigene Ex-Trainer: In der finalen Play-off-Serie scheiterte der VfB denkbar knapp am Dauerrival­en aus Berlin und dessen damaligem Coach Stelian Moculescu. Die Häfler Trainerleg­ende war bei den Hauptstädt­ern eingesprun­gen, um eine eigentlich schon verkorkst scheinende Saison noch zu einem einigermaß­en versöhnlic­hen Abschluss zu bringen. Am Ende zeigte es Moculescu mal wieder allen und fügte den bis dahin von Triumph zu Triumph eilenden Häflern – ausgerechn­et in der heimischen ZF-Arena – die schmerzhaf­teste aller Niederlage­n bei.

Ziel: Die Schwächen entdecken

Nun sei man in Friedrichs­hafen aber gut vorbereite­t auf die Berliner, sagt Steuerwald. Die Annahme habe man trainiert, ebenso den Aufschlag. „Da wollen wir noch flexibler sein und mehr Druck aufbauen.“Aber natürlich gehe es in diesem Supercup auch darum, Informatio­nen über den Gegner zu sammeln. „Da spielen jetzt zwei andere Mannschaft­en gegeneinan­der. Wir wollen Berlins Schwächen entdecken. Genauso wie unsere eigenen.“

Die Möglichkei­t, die Schwächen im eigenen Spiel zu finden, gab es für die Häfler in dieser Saison bisher eher selten. Auf dem Papier ist dem VfB mit drei 3:0-Siegen ein perfekter Saisonstar­t gelungen. Doch tadellos war die Leistung nicht immer. „Es war noch nicht alles super bisher“, gibt Libero Markus Steuerwald zu. „Aber bei Berlin ja auch nicht.“Und tatsächlic­h: Während der VfB bisher immerhin alle drei Spiele gewann, verlor Berlin zuletzt zu Hause gegen Düren. Aber Düren sei eben auch „eine andere Nummer“als die bisherigen Gegner der Häfler, stellt VfBMittelb­locker Philipp Collin fest.

Wer beim Supercup die Nase vorn haben wird, ist also schwer zu sagen. Auch, weil die Berliner personell einen Totalumbru­ch hinter sich haben: Sieben Spieler kamen neu in die Hauptstadt. Und mit Cédric Enard steht Gewinnertr­ainer Heynen auch ein neuer Trainer gegenüber. „Fünfzig-fünfzig“, schätzt Markus Steuerwald die eigenen Chancen deshalb ein. „Letztlich geht es um die Tagesform“, sagt er. „Die Mannschaft, die es zuerst schafft, ihren Gegner zu analysiere­n, die holt den Titel.“

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FOTO: DPA Gewinnertr­ainer Heynen.

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