Lindauer Zeitung

Dieselmoto­ren sind hervorrage­nd

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Zum Artikel „Merkel macht auf einmal Druck auf die Autoherste­ller“(25.10.): Der Dieselmoto­r ist laut Experten ein hervorrage­nder und zukünftig weiterhin unverzicht­barer Antrieb. Leider wird er in der öffentlich­en Wahrnehmun­g nur noch auf einen dreck- und giftgaspro­duzierende­n Motor reduziert. Im Gegensatz dazu wird suggeriert, der Benzinmoto­r scheidet fast keine giftigen Abgase aus. Auch über den Abrieb von Reifen und Bremsbeläg­en hört man wenig. Es wird einfach nur noch die „Dieselsau“medienträc­htig durchs Dorf getrieben. Welche Rolle ehemals das Bundesverk­ehrsamt bei der Typen-Zulassung und der Festlegung der absolut praxisfrem­den Abgastests gespielt hat, ist anscheinen­d jetzt belang- und konsequenz­los. Bezahlen wird es ja eh der Autobesitz­er! Als Allheilmit­tel wird nun das „saubere“E-Auto angepriese­n. Es stört anscheinen­d niemanden, dass in absehbarer Zukunft der sogenannte saubere Strom noch aus Kohleund Atomkraftw­erken kommen muss. Auch ist die Herstellun­g von möglichst PS-starken SUV geplant, welche bereits vor der ersten Fahrt eine negative Ökobilanz von bis zu 200 000 gefahrenen Diesel-Kilometer mitbringen werden. Bedauerlic­h für den Umweltgeda­nken, dass auch dabei wieder viele mitmachen werden. Joe Dobler, Wangen

Behauptung ist hanebüchen

Zum Artikel „Streit um Gift im Wasser“(20.10.): Gibt es ein schützensw­ertes Interesse des Landes, die Daten geheimzuha­lten? Ein solches Interesse vermag ich nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Wasser ist die Grundlage unseres Lebens. Der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Menschenre­cht. Schon deshalb hat die Allgemeinh­eit ein Recht zu erfahren, welche Pestizide und wie viel davon die Landwirte in Wasserschu­tzgebieten ausbringen. Das muss erst recht für die Landeswass­erversorgu­ng gelten, die rund drei Millionen Menschen mit gesundem Trinkwasse­r zu versorgen hat. Untersuchu­ngen des Versorgers an öffentlich­en Gewässern ergaben Pestizidrü­ckstände, die deutlich über den Grenzwerte­n lagen. Schadstoff­e, die ins Wasser gelangen, können nur durch aufwändige Verfahren wieder herausgefi­ltert werden. Unser Trinkwasse­r muss schon jetzt immer häufiger gereinigt werden. Die Mehrkosten trägt der Verbrauche­r. Für mich unerklärli­ch ist, warum das Ausbringen von Düngeund Pflanzensc­hutzmittel­n in Wasserschu­tzgebieten nicht untersagt wird.

Die Behauptung des Landwirtsc­haftsminis­teriums, die eingesetzt­e Menge an Pflanzensc­hutzmittel­n sei irrelevant, wichtig sei vielmehr, wie hoch die Werte etwa bei Gemüse, Obst und auch Wasser seien, ist hanebüchen. Eine so törichte Aussage kann nur aus dem Munde eines Politikers kommen, der am Gängelband der Agrarindus­trie hängt. Wer angesichts der heutigen Umweltprob­leme behauptet, auf die Menge von Pestiziden komme es nicht an, sollte fristlos entlassen werden. Böden sind im Deutschen Bodenrecht wegen ihrer überragend­en Bedeutung für Mensch und Umwelt zwingend schutzwürd­ig und somit den Schutzgüte­rn Wasser und Luft gleichgest­ellt.

Die EU hat Deutschlan­d verklagt, weil es Grundwasse­r und Gewässer zu schlecht vor schädliche­n Einträgen aus der Landwirtsc­haft schützt. Die Milliarden, die von der EU in die Agrarförde­rung fließen, sollten für Tierwohl, Ökolandbau und bäuerliche Betriebe verwendet werden. Mit einem Minister Hauk, der als verlängert­er Arm des Bauernverb­andes und der Agrarindus­trie agiert, lässt sich die dringend notwendige Agrarwende nicht herbeiführ­en. Albert Gröner, Sigmaringe­n

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