Kosten explodieren: Stadtfest Kempten steht auf der Kippe
City-Management bekommt die Finanzierung nicht zusammen
KEMPTEN (jan) - „Beim Stadtfest sieht es bei der Kostenentwicklung genauso düster aus wie bei den anderen Großveranstaltungen“, reagierte Cheforganisatorin Katinka Zimmer vom City-Management Kempten auf die Defizitdebatte im jüngsten Werkausschuss des Stadtrats. Es gibt aber einen gravierenden Unterschied: Die Stadt Kempten will jetzt zwar hier und da einsparen, übernimmt aber letztlich das anfallende Minus. „Wir wissen aber nicht mehr, wie wir das Stadtfest finanzieren können“, sagte Zimmer. Im Augenblick stehe das Bürgerfest auf der Kippe, die Situation sei „dramatisch“.
Zehntausende feiern alljährlich fröhlich das Bürgerfest auf allen Plätzen der Kemptener Innenstadt. Auf Bühnen präsentieren sich bis zu 1000 Mitglieder von Vereinen und Tanzschulen. Die Menschen sind begeistert, die Organisatoren des City-Managements jedoch seit Jahren hinund hergerissen. „Das Budget ist zuletzt um 50 Prozent gestiegen“, sagte Zimmer. „Die Sicherheitskosten haben sich verdoppelt“. 43000 Euro mussten dafür ausgegeben werden. Bei weiteren fast 20 000 Euro ist noch unklar, ob sie gezahlt werden müssen. Mit diesem Betrag zu Buche schlägt das Aufstellen von Betonpollern, mit denen die Festbesucher vor unkontrolliertem Fahrzeugverkehr geschützt werden. Die Poller gehören der Stadt. Das City-Management hat beantragt, die Kosten zu erlassen, eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.
Vertrag mit Sponsor läuft aus
Der Vertrag mit dem Hauptsponsor läuft zu alledem aus, sagte Zimmer. Die Firma ist zwar zur weiteren Unterstützung bereit, aber nicht „in dem Umfang, wie es für uns unabdingbar ist“. Eintritt für das Fest zu verlangen, ist nach Einschätzung des City-Managements nicht möglich. Die Menschen seien nicht bereit, für ein Bürgerfest zu zahlen, auch könne man die Innenstadt nicht einzäunen. Zimmer sagt: „Ich weiß im Augenblick nicht, wie es weitergeht.“