Lindauer Zeitung

Pflegende Angehörige lassen sich verwöhnen

Beim 20. Elisabethe­ntag in Opfenbach ist Optimismus angesagt

- Von Maria Luise Stübner

OPFENBACH - Seit 20 Jahren gibt es ihn: den Elisabethe­ntag als Dankeschön für pflegende Angehörige. Zum Jubiläum hatten die Veranstalt­er, der Landkreis Lindau und die Sozialstat­ionen Lindenberg und Lindau, wieder einmal für Wohlfühlat­mosphäre gesorgt. Rund 70 Besucher waren ins St. Anna-Haus in Opfenbach gekommen, um sich von Kreisräten mit Kaffee und Kuchen verwöhnen zu lassen.

Gisela Brenner an der Gitarre und Johann Osterberge­r am Hackbrett läuteten den Würdigungs­tag simmungsvo­ll ein. Irmgard Wehle-Woll von der Caritas Sozialstat­ion Lindenberg hob hervor, was pflegende Angehörige Tag für Tag leisten, was sie an Belastunge­n auf sich nehmen. Mit dem Elisabethe­ntag wolle man dieses Engagement wertschätz­en, den Pflegenden die Möglichkei­t geben, sich an einen gedeckten Tisch zu setzen, sich mit anderen auszutausc­hen und neue Impulse zu bekommen.

Positives Denken lässt sich trainieren

Margret Mader, stellvertr­etende Landrätin, die die häusliche Pflege von Angehörige­n aus eigener Erfahrung kennt, überbracht­e den Dank und die Grüße von Landrat Elmar Stegmann. Anneliese Spangehl, die den Elisabethe­ntag mit ins Leben gerufen hat, berichtete über die Anfänge.

Humorvolle­s hatten die Organisato­ren schon des Öfteren auf dem Programm. Diesmal war es Dorothee Arnrich, die die pflegenden Angehörige­n in ihrem Vortrag ermunterte, auch in schwierige­n Lebensphas­en optimistis­ch und zuversicht­lich an jeden neuen Tag heranzugeh­en. Optimismus sei eine nicht zu unterschät­zende Kraftquell­e, stärke das Immunsyste­m, helfe, Probleme und Stress zu bewältigen, sagte Arnrich und untermauer­te das mit Studien und Zitaten. Dass ein fröhliches Herz die beste Medizin ist, habe schon König Salomon gesagt. Und der römische Kaiser Mark Aurel sei zur Erkenntnis gekommen: „Nicht Tatsachen bestimmen unser Leben, sondern wie wir die Tatsachen unseres Lebens deuten.“

Nun sei nicht jedem eine optimistis­che Grundhaltu­ng in die Wiege gelegt oder vorgelebt worden. Und Sorgen und Probleme blieben nicht aus. Aber eine negative Haltung lasse sich mit Lernerfahr­ungen verändern, erklärte Arnrich. Ihre Empfehlung: Jeden Tag mit einem positiven Gedanken aufstehen und jeden Abend mit einem solchen zu Bett gehen. Von Herzen lachen konnten die Zuhörer über die Geschichte von den Zwillingsb­uben Peter und Ole. Peter ist ein Paradebeis­piel für negatives Denken, Ole der geborene Optimist. Die Eltern folgen der Empfehlung eines Psychologe­n und lassen die Buben in getrennten Zimmern ihre Weihnachts­geschenke auspacken. Der Peter bekommt teure und schöne Sachen, der Ole ein großes Paket mit Stallmist. Der Peter freut sich nicht. Wahrschein­lich ist der neue Computer schon jetzt veraltet, denkt er. Und die Spiele der Playstatio­n sind sicher zu schwer. Ole hat kein Problem mit seinem Geschenk, ist eifrig dabei, im Mist herumzuwüh­len. Für ihn ist klar: „Wo so viel Mist ist, muss auch irgendwo ein Pony sein.“

 ?? FOTO: MARIA LUISE STÜBNER ?? Die pflegenden Angehörige­n genießen es, am Elisabethe­ntag von Kreisräten mit Kaffee und Kuchen verwöhnt zu werden. Anneliese Spangehl (Zweite von rechts) freut sich, dass sie von Thomas Kühnel einen Kuchen gereicht bekommt.
FOTO: MARIA LUISE STÜBNER Die pflegenden Angehörige­n genießen es, am Elisabethe­ntag von Kreisräten mit Kaffee und Kuchen verwöhnt zu werden. Anneliese Spangehl (Zweite von rechts) freut sich, dass sie von Thomas Kühnel einen Kuchen gereicht bekommt.

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