Kein Happy End für die Islanders
Eishockey-Oberligist unterliegt Memminger Indians nach 2:0-Führung in der Overtime
MEMMINGEN/LINDAU - Kein doppeltes Erfolgserlebnis für die EV Lindau Islanders – dagegen ein zufriedener Sergej Waßmiller, der als neuer Headcoach bei den ECDC Memmingen Indians am Wochenende einen gelungenen Einstand feierte: Erst schlugen seine Mannen am Freitagabend den EHC Waldkraiburg mit 6:1 (1:0, 3:1, 2:0). Keine 48 Stunden später bezwangen die Memminger nach einer Aufholjagd die EV Lindaus Islanders mit 3:2 (0:1, 0:1, 2:0) in der Overtime. Nach dem elften Spieltag rangieren die Islanders, punktgleich mit den Indians, auf dem neunten Tabellenplatz.
Zwei Memminger Spieler drückten am Sonntagabend im Derby gegen Lindau ihren Stempel auf. Der eine war Dominik Piskor: Der nahm eine gute Minute vor Ende der Verlängerung an der Bande ein Zuspiel von Antti-Jussi Miettinen auf, zog zum Spurt an, kurvte an zwei Lindauer Abwehrspielern vorbei und zog aus halbrechter Position ab. Pech für EVL-Goalie David Zabolotny, der ansonsten gewohnt sicher im Gästegehäuse agierte, dass ihm der Puck zwischen den Fanghandschuhen durchrutschte und ins Tornetz trudelte.
Der zweite Mann des Abends war Milan Pfalzer. Der Stürmer in Diensten der Indians machte im Schlussdrittel den 0:2-Rückstand seiner Mannschaft durch zwei Treffer wieder wett. Erst staubte er in Überzahl – Julian Tischendorf musste wegen hohen Stocks mit der Strafbank vorliebnehmen – bab, nachdem Zabolotny das Geschoss von Marc Stotz von halblinker Seite nur abklatschen konnte (44.). Beim zweiten Mal fälschte Pfalzer einen Schuss von Fabian Koziol unhaltbar ab. Am Ende war der Sieg der Memminger zwar glücklich, jedoch nicht ganz unverdient.
Gegenüber den Islanders hatten sie die weitaus größere Anzahl an Schüssen aufs gegnerische Tor zu verzeichnen (49:30) und waren über weite Phasen hinweg das druckvollere Team. Allerdings fehlten, vor allem im ersten und zweiten Spielabschnitt, in vielen Aktionen die Schnelligkeit und nicht zuletzt die Präzision beim Torabschluss.
Die Lindauer hingegen machten geschickt die Räume eng und nutzten die wenigen sich bietenden Möglichkeiten konsequent. Erst war es Filip Stopinski (Assist: Santeri Ovaska, Andreas Farny), der sträflich ungedeckt aus zentraler Position in den Winkel einnetzte. Absolut chancenlos in dieser Situation: Memmingens Torwart Jochen Vollmer.
Das 2:0 für die Gäste resultierte aus einem doppelten Überzahlspie. Fein bediente hier Anthony Calabrese, EVL-Importspieler mit herausragenden Offensivqualitäten, Islanders-Kapitän Farny, der vollendete.
Bis zu Beginn des Schlussdrittels standen die Zeichen für Lindau auf Sieg. Doch in der Folge brachten die Islanders zu wenig nach vorne zustande – und ECDC Memmigen kam zurück, mit dem bekannten Ergebnis.