Berufsschulen fehlen Lehrer
Bis 2030 sind laut Studie etwa 60 000 neue Kräfte nötig
GÜTERSLOH (dpa) - An den Berufsschulen werden einer Studie zufolge bis zum Jahr 2030 rund 60 000 neue Lehrkräfte benötigt. Fast die Hälfte der aktuell etwa 125 000 Berufsschullehrer werde bis dahin in Rente gehen, neu ausgebildete Kräfte könnten die Lücke aber bei weitem nicht schließen. Davon geht eine am Montag veröffentlichte Expertise des Bildungsforschers Klaus Klemm im Auftrag der Bertelsmann Stiftung aus. Die Berufsschulen treffe der Lehrermangel bereits seit Längerem besonders hart. Sie seien heute schon in hohem Maße auf Seitenund Quereinsteiger angewiesen. Bundesweit besuchen 2,5 Millionen junge Leute eine Berufsschule.
Jörg Dräger vom Stiftungsvorstand sprach von „alarmierenden Zahlen“, das Ausbildungssystem werde geschwächt. Er forderte vom Bund eine Strategie. Vor allem müsse es deutlich mehr Studienplätze für Berufsschullehrer geben.
TUNIS (dpa) - Bei einem Selbstmordanschlag im Zentrum der tunesischen Hauptstadt Tunis sind nach offiziellen Angaben mindestens neun Menschen verletzt worden. Eine Frau habe sich in der Nähe eines Polizeiwagens in die Luft gesprengt, teilte das tunesische Innenministerium mit. Unter den Verletzten seien acht Polizisten und ein Zivilist. Die Attentäterin starb.
Unmittelbar nach der Explosion auf der zentralen Prachtstraße im Herzen der tunesischen Hauptstadt riegelten Sicherheitskräfte die Gegend ab. Die Avenue Bourguiba führt direkt in die Altstadt von Tunis, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Auch das Innenministerium und die französische Botschaft liegen an der Straße. Bei der Attentäterin handele es sich um eine 30-jährige Frau aus dem Küstenort Mahdia im südlichen Tunesien, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Sie sei bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten und habe keine Verbindungen zu Terrorgruppen gehabt. Es ist der erste Anschlag in der tunesischen Hauptstadt seit drei Jahren.