Lindauer Zeitung

„Absolut schrecklic­her Moment“– Vettel muss Ferrari neu aufstellen

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Sebastian Vettel schaute einfach nur traurig. Der Blick war leer. Vettel saß da wie ein Geschlagen­er. „Es ist ein schrecklic­her Moment“, sagte der Hesse nach dem endgültig verlorenen Kampf um die Formel-1-WM gegen Lewis Hamilton. Natürlich hatte sich die Niederlage angedeutet, aber es sei eben doch etwas anderes, wenn man „realisiert“, dass es wirklich vorbei ist und sich „die ganze Arbeit“nicht ausgezahlt hat. Vettel, ein Häufchen Elend nach seinem zweiten Platz von Mexiko, presste viele Sätze eher heraus, als dass er sie sprach. Doch aufrichtig sagte der Heppenheim­er auch: „Lewis war der bessere Mann in diesem Jahr.“Er und das gesamte Ferrari-Team hätten immer an ihre Chance geglaubt, sagte Vettel: „Und jetzt ist

es vorbei.“Hamilton habe seine und die Fehler der Scuderia eben „gnadenlos“ausgenutzt. Der 31Jährige gratuliert­e seinem Rivalen höflich und besuchte trotz all der Enttäuschu­ng zudem die MercedesBo­x. Vettel bemühte sich, nach vorne zu schauen, und versprach den Tifosi, im nächsten Jahr einen neuen Anlauf auf den Formel-1Thron zu nehmen. „Wir arbeiten weiter unter Hochdruck“. Bernie Ecclestone sieht noch einen anderen Grund: „Sebastian hatte nicht den nötigen Rückhalt und die Unterstütz­ung seines Teams“, sagte der ehemalige Formel-1-Boss der „Bild“: „Er hatte darunter zu leiden. Ich glaube, er war allein.“Der Heppenheim­er geht 2019 in seine fünfte Saison mit Ferrari. Seit Kimi Räikkönen 2007 wartet Ferrari nun auf einen Fahrertite­l. (SID)

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