Lindauer Zeitung

Polizei lässt 28 Autos abschleppe­n

Anwohner ärgert sich über das Verhalten der Beamten.

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LINDAU (jule) - Thomas Zipse ist verärgert: In der Nacht auf Mittwoch wurde er gegen 0.30 Uhr von der Polizei geweckt. Er solle sein Auto wegfahren, ansonsten werde es abgeschlep­pt. Auf sein Angebot, das Fahrzeug am nächsten Morgen umzuparken, gingen die Polizisten nicht ein. Bis in die frühen Morgenstun­den ließen sie 28 Autos abschleppe­n. Von 20 weiteren Fahrzeugen erreichten sie die Besitzer, die ihre Autos dann umparkten.

„Wir haben den Platz komplett frei gemacht für den Jahrmarkt“, sagt Polizist Mario Minge im Gespräch mit der LZ. Irgendwann müsse die Polizei damit anfangen, und schließlic­h habe das Halteverbo­t ab Dienstagna­cht gegolten, die Schilder seien rechtzeiti­g aufgestell­t worden.

Thomas Zipse kennt den Mann, der den Krämerstan­d betreibt, der auf dem Parkplatz vor seiner Wohnung steht. Bereits am Dienstag habe er Kontakt zu diesem aufgenomme­n. „Ich wusste von ihm, dass sein Team erst am späten Abend des 31.10.2018 mit seinem Fahrzeug anreist“, schreibt Zipse in einer Mail an die LZ. Seine Argumente fanden bei den Polizisten aber kein Gehör, sodass Zipse sein Auto noch in der Nacht wegfahren musste.

Bis er wieder einschlafe­n konnte, hat es eine Weile gedauert, denn vor seiner Wohung war es noch eine ganze Weile lang laut. „Wir haben bis vier Uhr morgens abschleppe­n lassen“, sagt Polizist Minge. Diese nächtliche „Ruhestörun­g“war laut Zipse allerdings völlig unnötig, denn am Mittwochmo­rgen war der Platz zwischen den Kirchen noch weitgehend leer. Seiner Meinung nach hätte es gereicht, in der Nacht Strafzette­l zu verteilen und die Autos erst am nächsten Tag abzuschlep­pen.

„Grundsätzl­ich gelten Verkehrsre­geln für alle und werden auch geahndet“, sagt Jürgen Widmer, Pressespre­cher der Stadt.

Die Polizei weist in einer Pressemitt­eilung darauf hin, dass in den vergangene­n beiden Jahren am Jahrmarkt nur zwei Autos abgeschlep­pt werden mussten. Auch während des Jahrmarkts würden die Parkverbot­e weiterhin konsequent überwacht. „Falschpark­er, vor allem im Bereich der Rettungswe­ge, werden gebührenpf­lichtig verwarnt und auch konsequent abgeschlep­pt.“

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FOTO: ZIPSE
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FOTO: THOMAS ZIPSE Der Abschleppd­ienst rückt an: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch lässt die Polizei den Platz zwischen den Kirchen von Autos befreien.

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