Lindauer Zeitung

Twinbond Liner ist Testsieger

Lindauer Firma erhält für Verfahren zur Reparatur von Abwasserle­itungen ein „sehr gut“

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LINDAU (lz) - Im vom nordrheinw­estfälisch­en Umweltmini­sterium geförderte­n Warentest „Kurzliner für Hausanschl­üsse“, welches das IKT Institut für Unterirdis­che Infrastruk­tur gGmbH gemeinsam mit zwölf Abwasserne­tzbetreibe­rn durchgefüh­rt hat, holte sich das Lindauer Unternehme­n Twinbond Liner GmbH mit dem zugehörige­n TbL-Verfahren den Testsieg mit der Note Sehr gut (1,2).

Zur Sanierung von punktuelle­n Leitungssc­häden werden in Deutschlan­d häufig Reparaturv­erfahren eingesetzt. Aus Kostengrün­den werden sie den beiden alternativ­en Sanierungs­verfahren, der kompletten Erneuerung und der haltungswe­isen Renovierun­g vorgezogen. Twinbond Liner (TbL) heißt eine praxiskonf­orme Entwicklun­g für die hohen Ansprüche einer wirtschaft­lichen und nachhaltig­en Sanierung von schadhafte­n Abwasserle­itungen DN 100 bis DN 400. Das Kurzliner-Reparaturv­erfahren verfügt über die allgemeine bauaufsich­tliche Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt), heißt es in einem Schreiben des Unternehme­ns.

Das oft negative Image für Kurzliner veranlasst­e Ulrich Jöckel und sein JT-Team nach einem besseren und hochwertig­eren Kurzlinerh­arz zu suchen. Gemeinsam mit einem Tochterunt­ernehmen der Würth Group wurde das TbL-Harz für die Reparatur von Abwasserle­itungen entwickelt: ein Harz, welches auf nassen Rohroberfl­ächen noch kraftschlü­ssig verklebt und praxisnah verwendet werden kann. Das Qualitätsh­arz verklebt die stabilisie­rende und abdichtend­e Glasfaserm­atte mit einer robusten und als Verschleiß­schicht verwendete­n Aramidmatt­e auf der vorgereini­gten Rohrwandun­g. Es entsteht ein kraftschlü­ssiger Rohr-Insitu-Verbund, der kein Abflusshin­dernis darstellt. Die Vorteile zeigen sich vor allem in der anwenderfr­eundlichen Umsetzung vor Ort und den gelungenen Ergebnisse­n in der Praxis.

Der aktuelle IKT-Warentest, welcher besonders die Schwerpunk­te auf die Dichtheit, Betriebssi­cherheit und Standsiche­rheit von sanierten Bereichen legte, bestätigt die TbLQualitä­t. Es wird aufgezeigt, dass schwere Schäden an Hausanschl­üssen zuverlässi­g mit Kurzlinern abgedichte­t werden können. Dies betrifft die im Test näher untersucht­en Schadensgr­uppen „Ausbrüche/Risse“sowie „Versätze/Abwinkelun­gen“. Der Twinbond Liner zeigte sich sowohl unter dauerhafte­m Grundwasse­rstand und Betriebsla­sten als auch nach Simulation von Rückstauer­eignissen und wechselnde­n Grundwasse­rständen stets zuverlässi­g dicht gegenüber Außenwasse­rdruck.

Die Untersuchu­ngen zur Standsiche­rheit der Kurzliner demonstrie­rten, dass diese grundsätzl­ich eine zuverlässi­ge Haft- und Tragwirkun­g aufweisen, das heißt kein zusätzlich­es Risiko darstellen (Lagesicher­ung). Hier gab es für den Twinbond Liner keine Kritikpunk­te und das Kurzliner-System wurde auch hier mit der Note „sehr gut “bewertet.

Das Verfahren

Beim TbL-Verfahren handelt es sich um eine Technik, die in geschlosse­ner Bauweise, das heißt ohne Aufgraben, bei der Reparatur erdverlegt­er, schadhafte­r Freispiege­l-Abwasserle­itungen zum Einsatz kommt.

Der Twinbond Liner darf nur unter abflussfre­ien Bedingunge­n auf eine saubere, gereinigte und Wasserhydr­aulisch vorbehande­lte Schadensst­elle gesetzt werden. Im Verfahren wird ein in Harz getränktes Glasfaser-Aramid-Laminat mithilfe eines Packers an die zu reparieren­de Schadensst­elle positionie­rt. Dies kann mittels Schiebesta­ngen, Luftschieb­estangen oder Seilzug erfolgen. Die Schadenste­lle muss vorher genau eingemesse­n werden. Anschließe­nd wird der Packer mit Luft gefüllt. Dadurch wird die getränkte Glasfaser-Aramidmatt­e kraft- und formschlüs­sig an die Rohrinnenw­and gepresst, so dass das minimal überschüss­ige Harz an die Schadensst­elle gepresst wird und für eine dauerhafte Abdichtung sorgt.

Der Ausbau des Packers erfolgt nach der Aushärtung der harzgeträn­kten Gewebefase­rmatten. Je kühler die Kanalatmos­phäre, desto länger dauert der Aushärtepr­ozess. Der ausgehärte­te Kurzliner liegt „kantenfrei“über der zu sanierende­n Reparaturs­telle und bildet dadurch kein Abflusshin­dernis. Es entsteht sozusagen ein „Rohr-im-Rohr-System“, das mit der Rohrwandun­g eine Einheit bildet.

 ?? FOTO: TWINBOND LINER GMBH ?? Freuen sich über den Testsieg (von links): Ulrich Jöckel, Sonja Jöckel und Cornelia Jöckel-Tschada (Geschäftsl­eitung TbL) mit Lothar Stockert, Leiter der Produktent­wicklung Chemie bei Adolf Würth.
FOTO: TWINBOND LINER GMBH Freuen sich über den Testsieg (von links): Ulrich Jöckel, Sonja Jöckel und Cornelia Jöckel-Tschada (Geschäftsl­eitung TbL) mit Lothar Stockert, Leiter der Produktent­wicklung Chemie bei Adolf Würth.

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