Im Teufelskreis der Gewalt und Ungerechtigkeit
Zum Bericht „Die Tiefenpsychos haben Lust auf Zukunft“in der LZ vom 29. Oktober:
Franz-Josef Strauß sagte: „Wenn eine Utopie Wirklichkeit werden soll, muss sie zuerst gedacht werden.“Was ist die Ursache unseres weltweiten Dilemmas? Wir müssen uns bewusst sein, dass die Menschheit seit Jahrtausenden in den Ideologien des Militarismus und Kapitalismus durch die Weltgeschichte irrt. Durch sie stecken wir im Teufelskreis der Gewalt und Ungerechtigkeit. Sie blockieren jeden Weg in eine lebenswerte Zukunft.
Kleine Utopien verschwenden nur Kräfte. Wir benötigen die große Utopie, um von diesen Irr-Ideologien frei zu werden. Zur Gewalt gibt es nur eine Alternative, die Gewaltfreiheit. Die Gewaltfreiheit ist eine fundamentale Wahrheit. Erst in ihr sind wir unserer Menschenwürde würdig. Nur durch gewaltfreies Denken können wir den Militarismus überwinden.
Aus dem Teufelskreis der Gewalt und Ungerechtigkeit kommen wir nur heraus, wenn wir danach trachten, dem Geld seine wesensgemäße, dienende Funktion zu geben. Der Kardinalfehler des kapitalistischen Geldsystems ist der Zins. Er begünstigt immer nur die Geldbesitzer. Zudem vergrößert er stetig das umlaufende Geldvolumen. Das täuscht Wohlstand vor, der sehr einseitig verteilt ist. Der Zins ist legalisierte Ungerechtigkeit. Der Kapitalismus ist dabei, die Menschheit moralisch und sozial und die Umwelt ökologisch kaputt zu machen.
Außerdem ist Geld eine Gemeinschaftseinrichtung. Diese Gemeinschaft kann nur der Staat sein, der wir alle sind, gerade in einer Demokratie. Was ist das für eine Demokratie, die sich dem totalitärsten Regime, dem Kapitalismus unterwirft? Die gewählten Volksvertreter stehen in der Verantwortung, ein Geld- und Steuersystem einzurichten, das allen Menschen dient.
Frei von Militarismus und Kapitalismus kann sich Frieden und Gerechtigkeit entwickeln. Diese Utopie muss Wirklichkeit werden. Dann entsteht „Lust auf Zukunft“.
Richard Steinhauser,
Sigmarszell