Nachhaltig beschaffen
Bodenseetagung für Verwaltungsmitarbeiter findet morgen in der Inselhalle statt – Anmeldungen im Internet möglich
nachhaltiger zu gestalten und Umwelt- und Sozialstandards in globalen Lieferketten zu stärken. „Wir als Beschäftigte im öffentlichen Dienst können sehr viel dazu beitragen, die globalen Ziele der Agenda 2030 der UN in der Region umzusetzen“, sagt Michael Remiorz, verantwortlicher Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik vom Landratsamt Lindau. „Wir möchten mit der Tagung über nachhaltige Wege im Beschaffungswesen informieren und im Rahmen von Fachforen grenzüberschreitende Erfahrungen austauschen.“
Als ein Ziel der Agenda 2030 ist verankert, sozial und ökologisch verträgliche öffentliche Beschaffungspraktiken zu etablieren. Die EU-Vergaberechtsreform 2016 hat den Weg dafür frei gemacht: Nachhaltigkeitsaspekte können bei der Vergabe öffentlicher Aufträge verstärkt berücksichtigt werden. Wie aber kann nachhaltige Beschaffung in der Bodenseeregion gestaltet werden? Welche guten Beispiele gibt es?
Im Rahmen der Tagung werden Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in einem einführenden Teil Stellung zu diesen Fragen beziehen und die Chancen von Verwaltungskooperationen erörtern. In insgesamt acht Fachforen werden am Nachmittag spezifische Fragen im Bereich Reinigungsdienstleistungen, Außerhausverpflegung, IT, Elektromobilität, Büromaterialien, Hochbau, Vergaberecht und Kommunikationsstrategien beleuchtet. Neben diesen Expertenvorträgen gibt es auch ein Forum für regionale Politiker sowie Entscheidungsträger der Verwaltungen. Hier wird die Bedeutung von nachhaltiger Beschaffung in der Bodenseeregion diskutiert.
Verwaltungsmitarbeiter verschiedener Ebenen haben bei der Tagung die Möglichkeit, sich mit anderen Akteuren des Vergabe- und Beschaffungsprozesses auszutauschen und praxisnahes Wissen zu generieren. „Wir bieten den Teilnehmern ganz konkrete Informationen, welche für ihr Aufgabengebiet tatsächlich relevant sind und den Arbeitsalltag erleichtern können“, sagt Remiorz.
Die Tagung „Nachhaltig beschaffen“wird aus dem Kleinprojektefonds der Internationalen BodenseeKonferenz (IBK) gefördert. Ziel dieser Initiative ist es, Begegnung und Austausch über die Grenzen in der Bodenseeregion zu stärken. Katja Heller, Koordinatorin des IBK-Kleinprojektefonds, betont, dass die Tagung nicht nur durch den länderübergreifenden Ansatz, sondern auch durch den Fokus auf nachhaltiges Handeln im Sinne der Agenda 2030 als Förderprojekt ausgewählt wurde. Projektpartner sind die Koordinationsstellen kommunaler Entwicklungspolitik der Landratsämter Lindau und Konstanz, die Koordinationsstelle für Nachhaltige Entwicklung des Kantons St. Gallen, die Fachstelle für öffentliches Beschaffungswesen des Kantons Thurgau sowie der ÖkoBeschaffungsService Vorarlberg.