Wichtige Punkte vor der Länderspielpause
Eishockey-Oberligist EV Lindau siegt in Selb und unterliegt zu Hause gegen Rosenheim
LINDAU - Nach dem Heimsieg unter der Woche gegen den EV Landshut haben die EV Lindau Islanders in der Hauptrunde der Eishockey-Oberliga Süd am Freitagabend ihre Leistung bestätigen können 4:1 hieß es am Ende bei den Selber Wölfen. Erst die Starbulls Rosenheim beendeten am Sonntag den Höhenflug der Mannschaft von EVL-Headcoach Chris Stanley. Diesmal hieß es 4:1 für die Gäste aus Oberbayern, die durch ihren Sieg den zweiten Tabellenplatz behaupteten. Die Lindauer gehen derweil mit 17 Punkten als aktuell Achtplatzierter in die DeutschlandCup-Pause.
Beflügelt aus dem Auswärtserfolg in Oberfranken gingen die Lindauer am Sonntag in ihr drittes Spiel binnen vier Tagen. Am Freitagabend verlief das erste Drittel zwischen Selb und Lindau ausgeglichen. Die Gäste vom Bodensee, verstärkt um Tim Brunnhuber, überstanden zwei Unterzahlsituationen – und schlugen ihrerseits im Mittelabschnitt doppelt zu. Erst war Routinier Tobias Fuchs zur Stelle, Jan Hammerbauer erhöhte in Überzahl später auf 2:0. Zwar netzte Erik Gollenbeck elf Sekunden vor der zweiten Drittelpause für Selb zum Anschlusstreffer ein. Doch stellten Simon Klingler und IslandersKapitän Andreas Farny im Schlussdurchgang auf Sieg für die Mannen von Chris Stanley.
Ausgeglichener Beginn
48 Stunden später waren vor heimischer Kulisse die Starbulls aus Rosenheim zu Gast. Hier hatten die Islanders die große Chance, mit einem erneuten Triumph das Sahnehäubchen
auf eine recht erfolgreiche Woche zu setzen. Im ersten Drittel rangen beide Kontrahenten um die Vorherrschaft auf dem Eis, das Spiel war absolut ausgeglichen und sehr temporeich. Rosenheim stand zunächst tiefer, ließ die Hausherren kommen und überstand zwei Unterzahlsituationen. EVL-Stürmer Simon Klinger, freistehend vor dem sehr gut haltenden
Gästegoalie Lukas Steinhauer, vergab in der zwölften Minute die große Chance zur Lindauer Führung.
Nach der ersten Drittelpause ließ der EVL weitere gute Möglichkeiten ungenutzt. Anders als in den Partien davor enttäuschten die Lindauer vor allem in Überzahl und konnten kein druckvolles Powerplay aufziehen. Das lag aber nicht zuletzt auch an
den Gästen, die geschickt verteidigten. Dickes Lob zollte Starbulls-Coach Manuel Kofler seinen Mannen nach Spielschluss: „Wir haben zwölf Unterzahlsituationen ohne Gegentreffer gemeistert und über 60 Minuten hinweg eine taktische Topleistung abgeliefert.“
Das erste Tor des Abends markierten die Lindauer, und das ausgerechnet mit einem Spieler weniger auf dem Eis. Nach einem regelwidrigen Check von Filip Stopinski gegen Tom Pauker musste der EVL-Offensivmann auf die Strafbank. Dumm nur, dass sich kurz darauf Rosenheims Importspieler Vitezslav Bilek von Klingler die Scheibe an der Mittellinie abluchsen ließ. Der Lindauer Stürmer ließ sich nicht zweimal bitten und schob unbedrängt an Steinhauer vorbei zum 1:0 (31.).
Doch danach drehten die Rosenheimer auf, versuchten mit zwei oder gar drei Mann, das Aufbauspiel der Islanders zu stören - und glichen durch Pauker aus (35.). Entschieden wurde die Begegnung vor rund 700 Zuschauern im Schlussdrittel. Zunächst setzten sich die Starbulls durch einen Doppelschlag binnen 60 Sekunden vorentscheidend auf 3:1 ab. Erst wurde Andreas Nowak nicht energisch genug von Klingler angegangen und hämmerte, unhaltbar für EVL-Goalie David Zabolotny, die Scheibe zur Führung der Starbulls ein (42.). Praktisch im nächsten Spielzug der Gäste glückte diesen der dritte Treffer durch Chase Vitala, der zur Stelle war. Danach versuchten die Islanders alles, belagerten minutenlang das Gästetor. Doch mit dem nächsten Angriff schob Enrico Henriquez zum 4:1-Endstand ein.
Unterm Strich blieben den Lindauern sechs Punkte aus drei Spielen binnen vier Tagen – eine ordentliche Bilanz trotz der Sonntagsniederlage.