Lindauer Zeitung

Seehofer lässt Maaßen fallen

Verfassung­sschutzprä­sident in den Ruhestand versetzt

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BERLIN (dpa) - Am Ende steht nun doch das Aus: Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) versetzt den umstritten­en Verfassung­sschutzprä­sidenten Hans-Georg Maaßen in den einstweili­gen Ruhestand. Seehofer sagte am Montag in Berlin zur Begründung, das am Vortag öffentlich bekannt gewordene Manuskript einer Abschiedsr­ede Maaßens vor internatio­nalem Geheimdien­st-Publikum enthalte „inakzeptab­le Formulieru­ngen“. Eine vertrauens­volle Zusammenar­beit sei nicht mehr möglich. Seehofer kritisiert­e etwa die Äußerung Maaßens über linksradik­ale Kräfte in der SPD. Natürlich sei er in diesem Zusammenha­ng auch „ein Stück weit menschlich enttäuscht“.

Maaßens bisheriger Stellvertr­eter Thomas Haldenwang wird vorläufig die Aufgaben des Präsidente­n übernehmen. Maaßen selbst hatte in seiner Rede angedeutet, sich auch eine Zukunft in der Politik vorstellen zu können.

Die USA fiebern auf die Zwischenwa­hlen hin. Im Mittelpunk­t stehen die Wahlen zum Kongress in Washington. Nicht zur Wahl steht Präsident Donald Trump – dennoch könnte die Abstimmung auch über seine Zukunft entscheide­n.

Der Kongress: Das Parlament der USA besteht aus zwei Kammern: dem Repräsenta­ntenhaus mit 435 Abgeordnet­en und dem Senat mit 100 Sitzen. Jeder der 50 US-Bundesstaa­ten schickt Abgeordnet­e ins Repräsenta­ntenhaus, deren Zahl sich nach der Größe der Bevölkerun­g des jeweiligen Staates bemisst. Unabhängig von seiner Größe entsendet jeder Bundesstaa­t zwei Vertreter in den Senat. Beide Kammern des Kongresses haben ihren Sitz im Kapitol in Washington.

So läuft die Kongresswa­hl: Zur Wahl stehen alle 435 Abgeordnet­e im Repräsenta­ntenhaus, deren Legislatur­periode nur zwei Jahre dauert. Außerdem werden 35 der 100 Senatssitz­e vergeben. Senatoren werden für sechs Jahre bestimmt. Alle zwei Jahre wird ein Drittel der 100 Senatoren neu gewählt.

Die Wahl des Präsidente­n: Die Präsidente­nwahl findet alle vier Jahre statt und steht 2020 wieder an. Donald Trump wurde im November 2016 gewählt und will 2020 erneut kandidiere­n. Die Kongresswa­hlen in diesem Jahr sind also in der Mitte seiner ersten Amtszeit und heißen daher auch „Midterm elections“oder „Midterms“(Zwischenwa­hl). (dpa)

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