Der Rummelplatz bleibt am Hafen
Die Verantwortlichen sind auch heuer sehr zufrieden mit dem Jahrmarkt.
LINDAU - Vier Tage buntes Treiben hat Lindau hinter sich. Der Jahrmarkt ist vorüber. Händler und Behörden ziehen eine positive Bilanz, während sich in den sozialen Netzwerken viele dafür aussprechen, dass der Jahrmarkt auch in Zukunft am Hafen bleibt.
Die Polizei Lindau spricht von einem sehr ruhigen Jahrmarkt. „Bis auf ein paar Fahrzeuge, die wir vor dem Jahrmarkt abschleppen mussten, ist eigentlich kaum was passiert“, sagt Polizeisprecher Josef Ströhle. Am Jahrmarkt selbst fuhr nur am Freitagmorgen ein LKW einen Hydranten um. Schlimmer sei es abseits des Jahrmarktes in der Grub zugegangen, dort wurden am späten Samstagabend zwei Männer verprügelt nebenstehende Meldung).
Begeistert sind die Schausteller. Karussellbesitzer Klaus Grubart aus Isny meint: „Das war ein grandioses Wochenende. Vor allem am Samstag und Sonntag war es richtig voll, und die Leute kamen in Scharen.“Er bedauert, dass er mit seinem Karussell namens „Tornado“nur alle zwei Jahre nach Lindau kommen darf. Insbesondere die tolle Lage auf der Insel und das grandiose Wetter seien für den erfolgreichen Jahrmarkt ausschlaggebend. Lediglich der Jahrmarkts-Montag sei recht schlecht besucht.
Das sieht auch Budenbesitzer Schubart Kudermann aus Augsburg so. Er betreibt auf dem Lindauer Jahrmarkt einen Crêpes-Stand und eine Bude mit Dosenwerfen und sagt: „Am Montag kommen nur vor allem die Einheimischen, und die geben einfach nicht so viel aus.“Am Ende ist aber auch Kudermann sehr zufrieden mit dem Jahrmarkts-Geschäft in Lindau. Auch die meisten anderen Budenbesitzer und Schausteller teilen diese Ansicht. Besonders gut lief es für Yalcin Yilmaz, der am Bahnhofsplatz seinen Grill mit regionalem Fast Food aufgebaut hat. Er freut sich: „Bei uns war die Schlange immer am längsten.“
Probleme am Zebrastreifen
Ein positives Fazit zieht auch die Stadt Lindau vom Jahrmarkt. „Es gab keine Beschwerden über Lärm, kein Verkehrschaos und auch sonst keine Probleme“, resümiert Pressesprecher Jürgen Widmer. Probleme gab es wohl lediglich am Verkehrskreisel zwischen Seebrücke und Stadtmauer. Dort hatte die Stadt versucht, den Zebrastreifen über die Straße „Bei der Heidenmauer“zu sperren. Widmer erklärt: „Dieser Zebrastreifen sorgt regelmäßig für Rückstau und Verkehrsprobleme. Die Idee war dieses Mal, die Fußgänger über die Spielbank umzuleiten, und so den Rückstau zu verhindern, aber leider gibt es auch in Lindau viele Menschen, die denken, dass Regeln nur für andere gemacht sind. Die haben dann einfach unsere Absperrungen weggeräumt.“Viele Menschen waren trotz der Sperren über den Zebrastreifen gelaufen. Daraufhin habe man die Sperren zunächst abgebaut, als es dann aber zu Stau gekommen sei, habe die Polizei die Sperren wieder errichtet. „So konnten wir wenigstens die Anzahl der Fußgänger an dem Zebrastreifen etwas verringern“, sagt Widmer. Gut geklappt habe dafür die Kooperation mit der Bahn, die Verstärkerzüge im Einsatz gehabt habe.
In der Facebookgruppe „Du weißt, dass du aus Lindau bist, ...“waren Gerüchte aufgekommen, wonach der Jahrmarkt irgendwann nicht mehr am Seehafen, sondern wieder an der Inselhalle stattfinden solle. Die Meinung der Bürger ist aber klar: In einer Abstimmung sprachen sich mehr als 190 User für den Verbleib am Hafen aus. Sechsmal mehr als diejenigen, die für den Standort an der Inselhalle sind.
Bei der Stadt weiß man von solchen Plänen nichts. Pressesprecher Jürgen Widmer sagt: „Ich weiß nicht, woher das stammt, wahrscheinlich Stammtischparolen.“