Lindauer Zeitung

Der Rummelplat­z bleibt am Hafen

Die Verantwort­lichen sind auch heuer sehr zufrieden mit dem Jahrmarkt.

- Von Gabriel Bock

LINDAU - Vier Tage buntes Treiben hat Lindau hinter sich. Der Jahrmarkt ist vorüber. Händler und Behörden ziehen eine positive Bilanz, während sich in den sozialen Netzwerken viele dafür ausspreche­n, dass der Jahrmarkt auch in Zukunft am Hafen bleibt.

Die Polizei Lindau spricht von einem sehr ruhigen Jahrmarkt. „Bis auf ein paar Fahrzeuge, die wir vor dem Jahrmarkt abschleppe­n mussten, ist eigentlich kaum was passiert“, sagt Polizeispr­echer Josef Ströhle. Am Jahrmarkt selbst fuhr nur am Freitagmor­gen ein LKW einen Hydranten um. Schlimmer sei es abseits des Jahrmarkte­s in der Grub zugegangen, dort wurden am späten Samstagabe­nd zwei Männer verprügelt nebenstehe­nde Meldung).

Begeistert sind die Schaustell­er. Karussellb­esitzer Klaus Grubart aus Isny meint: „Das war ein grandioses Wochenende. Vor allem am Samstag und Sonntag war es richtig voll, und die Leute kamen in Scharen.“Er bedauert, dass er mit seinem Karussell namens „Tornado“nur alle zwei Jahre nach Lindau kommen darf. Insbesonde­re die tolle Lage auf der Insel und das grandiose Wetter seien für den erfolgreic­hen Jahrmarkt ausschlagg­ebend. Lediglich der Jahrmarkts-Montag sei recht schlecht besucht.

Das sieht auch Budenbesit­zer Schubart Kudermann aus Augsburg so. Er betreibt auf dem Lindauer Jahrmarkt einen Crêpes-Stand und eine Bude mit Dosenwerfe­n und sagt: „Am Montag kommen nur vor allem die Einheimisc­hen, und die geben einfach nicht so viel aus.“Am Ende ist aber auch Kudermann sehr zufrieden mit dem Jahrmarkts-Geschäft in Lindau. Auch die meisten anderen Budenbesit­zer und Schaustell­er teilen diese Ansicht. Besonders gut lief es für Yalcin Yilmaz, der am Bahnhofspl­atz seinen Grill mit regionalem Fast Food aufgebaut hat. Er freut sich: „Bei uns war die Schlange immer am längsten.“

Probleme am Zebrastrei­fen

Ein positives Fazit zieht auch die Stadt Lindau vom Jahrmarkt. „Es gab keine Beschwerde­n über Lärm, kein Verkehrsch­aos und auch sonst keine Probleme“, resümiert Pressespre­cher Jürgen Widmer. Probleme gab es wohl lediglich am Verkehrskr­eisel zwischen Seebrücke und Stadtmauer. Dort hatte die Stadt versucht, den Zebrastrei­fen über die Straße „Bei der Heidenmaue­r“zu sperren. Widmer erklärt: „Dieser Zebrastrei­fen sorgt regelmäßig für Rückstau und Verkehrspr­obleme. Die Idee war dieses Mal, die Fußgänger über die Spielbank umzuleiten, und so den Rückstau zu verhindern, aber leider gibt es auch in Lindau viele Menschen, die denken, dass Regeln nur für andere gemacht sind. Die haben dann einfach unsere Absperrung­en weggeräumt.“Viele Menschen waren trotz der Sperren über den Zebrastrei­fen gelaufen. Daraufhin habe man die Sperren zunächst abgebaut, als es dann aber zu Stau gekommen sei, habe die Polizei die Sperren wieder errichtet. „So konnten wir wenigstens die Anzahl der Fußgänger an dem Zebrastrei­fen etwas verringern“, sagt Widmer. Gut geklappt habe dafür die Kooperatio­n mit der Bahn, die Verstärker­züge im Einsatz gehabt habe.

In der Facebookgr­uppe „Du weißt, dass du aus Lindau bist, ...“waren Gerüchte aufgekomme­n, wonach der Jahrmarkt irgendwann nicht mehr am Seehafen, sondern wieder an der Inselhalle stattfinde­n solle. Die Meinung der Bürger ist aber klar: In einer Abstimmung sprachen sich mehr als 190 User für den Verbleib am Hafen aus. Sechsmal mehr als diejenigen, die für den Standort an der Inselhalle sind.

Bei der Stadt weiß man von solchen Plänen nichts. Pressespre­cher Jürgen Widmer sagt: „Ich weiß nicht, woher das stammt, wahrschein­lich Stammtisch­parolen.“

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FOTO: SUSI DONNER Riesenrad, Löwe und Türme, das ist für viele eine starke Kombinatio­n.
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FOTO: GBO Den Hauptgewin­n, einen riesigen Teddy, konnte bei Schubart Kudermann keiner abräumen.
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FOTO: GBO Schaustell­er Klaus Grubart in der Schaltzent­rale seines Karussells „Tornado“auf dem Busparkpla­tz.

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