Inselhalle löst Finanzbedarf aus
Zu den Diskussionen über das Hoyerbergschlössle und Parken auf der Insel: Hoyerbergschlössle und kein Ende – oder weshalb vorerst gar nichts passiert? Das ist nur die verabreichte Schlaftablette, es wird jetzt nichtöffentlich im Finanzausschuss weiter beraten. Der Widerstand wird durch jahrelangen Leerstand und überhöhte Forderungen an Pacht oder Verkaufspreis erlahmen – so das Kalkül der Stadt. Dass der Verkauf dieses Volkseigentums eine moralische Bankrotterklärung ist, wird gleichfalls ausgeblendet. Der Verkauf städtischer Immobilien und Grundstücke wie Hoyerbergschlössle, Alpengartengrund, Stadtgärtnerei, Bauhof, Hintere Insel etc. ist dem Finanzbedarf geschuldet, der durch die überdimensionierte Inselhalleninvestition mit Parkhaus, Stadtplatz, Thermenbeteiligung etc. entstanden ist. Die Erbauer des modernen Lindau wollen durch den Verkauf der Stadtgärtnerei den noch intakten Grüngürtel von Schloss Moos bis zur Christuskirche in Aeschach zu Geld machen, um u. a. das zu erwartende gewaltige Defizit aus dem Betrieb der Inselhalle abzudecken. So sollen auch die Vereine, die bisher mit den Nebenräumen in Gastwirtschaften ganz gut zurechtkamen, nun mit 1200 Euro Zuschuss der Stadt, sich in der Inselhalle treffen, und diesen Zuschuss dann umgehend an die LTK abführen. Der Volksmund nennt das: linke Tasche – rechte Tasche. Jetzt wird der Öffentlichkeit suggeriert, dass der Erfolg der Inselhalle nur mit einem Hotel in Sichtweite der Inselhalle erlebbar wird, und das ganz schnell, weil die Gartenschau uns den großen Volkspark schenken wird, der die geplanten 600 Wohnungen dort gnädig kaschieren soll. Es wird nicht thematisiert, ob auf der Hinteren Insel zwingend 600 Wohnungen entstehen müssen, oder ob es nicht sinnvoll wäre, ein Stück hiervon auch als Parkfläche/Parkhaus zu reservieren, wenn Parkplätze das Maß aller Geschäfte sind, das Parkhaus auf der Insel aber schon im Winter nicht ausgelastet ist. Adolf Tiedemann, Lindau