Drei bewegende Konzerte
Zum 100-jährigen Gedenken des Endes des 1. Weltkriegs
Unter der Mitwirkung des Vereins „Keine Waffen vom Bodensee e.V. und der attac-Regionalgruppe Lindau fanden zum Gedenken an die Schrecken des 1. Weltkrieg am 11., 13. und 14. Oktober drei bewegende Konzerte in Bregenz, Konstanz und Friedrichshafen statt. Thema: „Ehe noch die Blätter fallen“. Die Idee dazu entstand angesichts der heute allgegenwärtigen Kriegsrhetorik und zunehmenden Verwicklung der NATO und Deutschlands in die Kriege rund um den Globus. Nicht wenige politische Beobachter sehen heute Parallelen zur Zeit vor 1914. Zudem kommen zwei der Musiker aus dem belgischen Westflandern, dem Gebiet, das von deutschen Truppen im letzten Jahrhundert in zwei Weltkriegen total verwüstet wurde. Die Wahrheit stirbt zuerst in allen Kriegen. So belog auch Kaiser Wilhelm II. seine Soldaten als er sie im August 1914 mit dem Satz in den Krieg schickte: „Ihr werdet wieder zu Hause sein, ehe noch das Laub von den Bäumen fällt“. Doch bekanntlich wurden aus dem scheinbar kurzen Spaziergang ein über vier Jahre dauerndes gnadenloses Morden. 40 Staaten mit 70 Millionen Menschen unter Waffen waren an diesem Krieg beteiligt. Grausamste menschenverachtende Waffen wie: monströse Kanonen, Flammwerfer, Giftgas, Panzer, Maschinengewehre, BomberZeppeline und erste Kampfflugzeuge kamen zum Einsatz und töteten neun Millionen Soldaten und zehn Millionen Zivilpersonen. Kaum eine Familie in Europa blieb von Menschenopfern verschont. Europa war verwüstet. Unzählige Witwen und Waisen, Kriegskrüppel, hungernde Flüchtlinge suchten verzweifelt zu überleben.
Im Gedenken an diese furchtbare Zeit und der Erkenntnis: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten“, konzipierte und gestaltete John Gillard aus Bregenz das Konzert mit belgisch, britischen und deutschen Antikriegsliedern. Die zahlreichen Besucher waren sehr bewegt und fühlten sich von den Mitspielern aus Belgien, Deutschland und Österreich mehr als beschenkt.