Lindauer Zeitung

Im Schlussdri­ttel schwimmen die Felle weg

Starbulls Rosenheim haben beim 4:1 gegen die Lindauer Islanders den längeren Atem

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Nach drei Spielen binnen vier Tagen haben sich die EV Lindau Islanders die kleine Verschnauf­pause während des Deutschlan­d-Cup verdient. Die ersten 14 Spiele in der Hauptrunde der Eishockey-Oberliga Süd sind vorbei, auf der Habenseite verbucht die Mannschaft von Trainer Chris Stanley aktuell 17 Punkte und rangiert damit auf dem achten Tabellenra­ng. Dass es am Sonntagabe­nd gegen den Tabellendr­itten, den Starbulls Rosenheim, nicht zu Zählbarem reichte, lag nicht zuletzt auch am Auftritt der Oberbayern.

Die waren, nach den Siegen der Lindauer am Mittwochab­end zu Hause gegen das Topteam EV Landshut sowie am Freitag bei den Selber Wölfen, vorgewarnt, wie deren Chefcoach Manuel Kofler wenige Minuten, nachdem der 4:1-Erfolg der Starbulls vor rund 700 Zuschauern in der Lindauer Eissportar­ena unter Dach und Fach gebracht worden war, bestätigte. „Wir haben sie nicht unterschät­zt“, sagte Kofler mit Blick auf den Verlauf des ersten Drittels, welches von beiden Kontrahent­en auf Augenhöhe gespielt wurde. Hier zeigte das EVL-Team Biss, enormen Zug zum Tor und ließ nach hinten nichts zu. „Sie werden definitiv weiterkomm­en“, stellte der Rosenheime­r Coach dem EVL mit Blick aufs Weiterkomm­en in der Meisterrun­de ein präsentabl­es Reifezeugn­is aus.

Schlüssel zum Erfolg der Gäste am Bodensee war die taktische Marschrout­e gewesen, die Manuel Kofler im Vorfeld ausgegeben hatte. „Wir wollten uns die Kräfte für später sparen“, verriet der StarbullsT­rainer die leicht defensiv ausgericht­ete Spielweise seiner Schützling­e im Eröffnungs­drittel. Anders als im zweiten und dritten Abschnitt störten seine Spieler die Islanders hier vergleichs­weise spät. Das sollte sich in der Folge vor allem im Schlussdri­ttel bemerkbar machen und am Ende ausbezahle­n. Dort hatte die Gästemanns­chaft unterm Strich den längeren Atem, störten die Lindauer frühzeitig im Spielaufba­u und schossen sich durch drei Tore im Schlussdri­ttel zum Sieg.

Wobei sich die Mannen von Stanley zu keiner Sekunde geschlagen gaben, etwa während der Zwei-Minuten-Strafe von Starbulls-Kontingent­mann Chase Witala. Vor Gästegoali­e Lukas Steinhauer brannte es lichterloh, Tobias Fuchs im Powerplay setzte den Puck an den Pfosten. Doch nachdem Rosenheim wieder komplett war, schlugen die Rosenheime­r eiskalt zu und machten den Deckel drauf. Somit konnten die Islanders ihren Überraschu­ngscoup aus dem Vorjahr, als sie Mitte November Rosenheim als damaliger OberligaSp­itzenreite­r nach einer grandiosen Leistung mit 3:2 aus dem heimischen Stadion fegten, nicht wiederhole­n.

Ein Team hinter sich lassen

In der Vorsaison hatten die Lindauer in 15 Hauptrunde­nspielen 15 Zähler gesammelt und lagen auf Platz zehn. Aktuell beträgt ihr Abstand als Tabellenac­hter zum Tabellenle­tzten zehn Punkte.

Zur Erinnerung: Durch die ausgehande­lte Planinsolv­enz vor der neuen Spielzeit 2018/19 muss der SC Riessersee, unabhängig von der Platzierun­g, am Ende der Hauptrunde den Gang mit den besten EishockeyB­ayernligis­ten um den Klassenerh­alt annehmen. Damit müssen die Islanders versuchen, nach der Länderspie­lpause mindestens eine weitere Mannschaft hinter sich zu lassen, um am 6. Januar, dem letzten Spieltag der Hauptrunde, vorzeitig den Oberliga-Verbleib perfekt zu machen.

 ?? FOTO: CF ?? Kann die Heimnieder­lage gegen Rosenheim nicht verhindern: EVL-Goalie David Zabolotny (Mitte).
FOTO: CF Kann die Heimnieder­lage gegen Rosenheim nicht verhindern: EVL-Goalie David Zabolotny (Mitte).

Newspapers in German

Newspapers from Germany