Stadt ist verärgert: Bahn-Projektleiter sei nicht informiert
Lindaus Pressesprecher weist Vorwürfe der Bahn AG zum Verfahren für den neuen Lindauer Bahnhof zurück
LINDAU (dik) - Verärgert antwortet die Stadt auf Vorwürfe der Bahn AG. Projektleiter Michael Katz von der DB Netz AG sei von Bahn-Kollegen offensichtlich nicht richtig informiert worden, teilt Lindaus Pressesprecher Jürgen Widmer mit.
Die Stadt zeigte sich „irritiert“über Katz’ Äußerungen im Gespräch mit der Lindauer Zeitung. Er hatte unter anderem kritisiert, dass die Stadt ihm nicht mitgeteilt habe, wann die Bahn AG mit ihren Bauarbeiten für den Bahnübergang Bregenzer Straße beginnen könne.
„Die Baufirma, die die Unterführung Bregenzer Straße baut, ist von der Deutschen Bahn Netz AG beauftragt. Nach der Aussage des zuständigen Projektleiters bei der Bahn, Herrn Schmalz, beginnt sie am 21. Januar 2019 mit ihren Arbeiten. Unsere Vorleistungen, wie beispielsweise die Baumfällungen, die Baufeldfreimachung oder auch die Sanierung des Europaplatzes sind bis Anfang Dezember erledigt“, entgegnet Pius Hummler, Leiter Tiefbau bei den GTL.
Weder er noch Lindaus Oberbürgermeister Gerhard Ecker können sich erklären, warum die Kommunikation bahnintern nicht geklappt habe. „Zudem war Herr Katz erst am Montag bei mir, um einige wichtige Detailfragen zu klären. Da hat er diese offenen Fragen nicht angeschnitten“, sagte Ecker weiter.
Der Nachtrag zur Kreuzungsvereinbarung für die Unterführungen langenweg und Bregenzer Straße sollte noch dieses Jahr unterzeichnet werden. Er soll dem Stadtrat am 28. November vorgelegt werden.
Unverständlich findet Widmer die Kritik daran, dass der Stadtrat entgegen der Verabredung mit der Bahn aus dem Jahr 2014 heuer noch nicht den Bebauungsplan für die Bahngrundstücke auf der Insel beschließt. Die Stadt sieht sich bei den Vorarbeiten für den Bahnknoten im Zeitplan. Denn bereits seit anderthalb Jahren sei den Bahnmanagern bekannt, dass dieser Zeitplan nicht zu halten war. Die damaligen Vertreter der für die Grundstücke verantwortlichen Bahntochter DB Immo hätten zugestimmt, dass der sowieso nötige Rahmenplan ausreiche.
Die Vorarbeiten will die Verwaltung bis zum Jahresende erledigen, danach folgen im Januar eine Bürgerinformation und später eine Diskussion der Stadträte. Je nachdem, wie viele Änderungen dann noch nötig werden, soll der Stadtrat den Plan im Frühjahr, auf jeden Fall vor der Sommerpause verabschieden. So sei es abgesprochen. Auf Grundlage des Rahmenplans kann die Bahn AG den Wert der Grundstücke abschätzen und den Verkauf vorbereiten. Mit den Erlösen will die Bahn AG einen Teil der Investitionen für den Bahnknoten Lindau bezahlen.