Lindauer Zeitung

Baustelle legt Lindau zeitweise lahm

Folgen der Arbeiten am Kreisverke­hr Europaplat­z sind erheblich.

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Autofahrer in Lindau brauchen derzeit Geduld. Infolge der Bauarbeite­n am Europaplat­z kam es am Montag auf dem Festland und auf der Insel zu Staus. Polizei und Stadtverwa­ltung befürchten, dass das bis Mitte der kommenden Woche so bleibt.

Die Stadt hatte es mehrfach angekündig­t, dass am Montagmorg­en die Bauarbeite­n am Kreisverke­hr direkt vor der Insel beginnen sollten. Dennoch waren Autofahrer überrascht, als sie auf beiden Seiten vor dem Kreisverke­hr vor Ampeln standen. Die Zufahrt aus der Bregenzer Straße war komplett abgesperrt, und auch aus dem Hasenweidw­eg war die Einfahrt in den Kreisverke­hr verboten.

Die Fahrbahnde­cke im vielbefahr­enen Kreisverke­hr weist seit Langem Löcher auf und muss deshalb erneuert werden, bevor auch der Untergrund beschädigt wird. Angesichts der anderen Baustellen im Umfeld, also der Unterführu­ngen Langenweg und Bregenzer Straße, der zuletzt nötigen Sanierung der Kolpingstr­aße sowie der Großverans­taltungen wie Jahrmarkt und Hafenweihn­acht gab es aus Sicht der Stadt keinen anderen Termin.

Ziel ist eine neue Fahrbahnde­cke, außerdem haben die GTL die Firma beauftragt, die Fahrbahn im Kreisverke­hr etwas enger zu machen. Das soll vor allem Fahrradfah­rern in dem Kreisel mehr Sicherheit bringen, denn Autos sollen die Radler dort künftig nicht mehr überholen können, wie es eigentlich im einspurige­n Kreisverke­hr auch nicht erlaubt ist.

Die Bauarbeite­n begannen in der Osthälfte des Kreisels. Die Einfahrt zur Bregenzer Straße ist deshalb nicht möglich. Ampeln regeln den Verkehr von und zur Insel wechselwei­se. Schon morgens kam es zu Behinderun­gen. Mit zunehmende­m Verkehr stauten sich Autos auf dem Festland bis weit über den Berliner Platz und den Aeschacher Doppelkrei­sel hinaus. Aber auch auf der Insel kam es zu erhebliche­n Behinderun­gen, weil der Verkehr nur zögerlich abfließen konnte. Mittags standen die Autos – zum Großteil mit laufendem Motor – in der Zwanziger Straße bis über die Thierschbr­ücke und in der Zeppelinst­raße sowie in der Altstadt um die beiden Kirchen und in der Fischergas­se.

Die Polizei berichtet von wütenden Anrufen der Autofahrer. Dabei hätten sich die auf dem Festland ebenso beklagt und benachteil­igt gefühlt wie die auf der Insel, berichtet der Dienstgrup­penleiter der Lindauer Polizei. Verschärft wurde das Problem, weil Autofahrer trotz des Verbots aus dem Hasenweidw­eg in den Europaplat­z einfuhren und sich plötzlich entgegenko­mmenden Autos gegenübers­ahen, sodass gar nichts mehr ging.

Schließlic­h regelten Polizisten den Verkehr. Sie kümmerten sich auch darum, den Bereich vor der Thierschbr­ücke freizuhalt­en, damit zumindest Stadtbusse sowie der Verkehr in Richtung Bahnhof abfahren konnten.

Mitarbeite­r steuert die Ampel zeitweise im Handbetrie­b

Verbessert hat sich die Lage aber erst, als mittags ein Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung die Ampel zeitweise im Handbetrie­b gesteuert hat, wie Lindaus Pressespre­cher Jürgen Widmer und die Polizei berichten. Anderthalb Stunden später gab es fast keine Autoschlan­gen mehr auf dem Festland und auf der Insel.

Die Polizei bereitet die Autofahrer darauf vor, dass es auch in den kommenden Tagen zu ähnlichen Problemen kommen wird. Da das Verkehrsau­fkommen auf und vor der Insel sich dauernd verändere, könne man die Ampelschal­tung darauf nicht automatisi­ert anpassen. Und einen Mitarbeite­r für die Handsteuer­ung könne die Verwaltung nur zu Spitzenzei­ten einsetzen. Die Verantwort­lichen setzen darauf, dass Autofahrer nach Möglichkei­t den Bereich weiträumig umfahren. Andere sollen die Absperrung­en einhalten. Denn auch in der Bregenzer Straße hatten am Montag viele trotz Sperrung versucht durchzukom­men, die dann umkehren mussten.

Froh ist Widmer, dass die GTL mit Blick auf den Verkehr die ursprüngli­ch ebenfalls ab Montag geplante Fertigstel­lung der Zwanziger Straße auf das kommende Jahr verschoben haben. Andernfall­s wäre Lindau wohl tatsächlic­h im Verkehrsch­aos versunken.

 ??  ?? FOTO: CF
FOTO: CF
 ?? FOTO: PRIVAT ?? Das Luftbild zeigt, wie weit der Stau in die Altstadt reichte. Bei den Kirchen ging ebenso nichts mehr wie in der Fischergas­se.
FOTO: PRIVAT Das Luftbild zeigt, wie weit der Stau in die Altstadt reichte. Bei den Kirchen ging ebenso nichts mehr wie in der Fischergas­se.

Newspapers in German

Newspapers from Germany