Drei Neulinge auf der Regierungsbank
Hans Reichhart (CSU; Wohnen, Bau, Verkehr; 36): Reichhart gilt als eines der größten politischen Talente in der CSU; dass dies Söder auch so sieht, dürfte er mit seiner Berufung Reichharts bewiesen haben. Er hat eine der wichtigsten Aufgaben: die Schaffung von neuem bezahlbaren Wohnraum. Ohne eine Berufung des Schwaben ins Kabinett hätte für die CSU die Gefahr bestanden, Reichhart auf der landespoltischen Bühne zu verlieren – er hatte den Einzug in den Landtag verpasst.
Michael Piazolo (Freie Wähler; Kultus Unterricht; 59): Die Berufung ins Kabinett ist für den gebürtigen Stuttgarter und Wahl-Münchner die Krönung seiner politischen Laufbahn. Der Professor für europäische Studien an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München wird seit Jahren als Bildungspolitiker fraktionsübergreifend und auch bei den Verbänden geschätzt. Insbesondere engagierte er sich gegen die Studiengebühren und für die Abschaffung des Abiturs nach acht Jahren. Piazolo ist einer der Kopfmenschen der Partei, der reines Hochdeutsch ohne Dialekt und gerne leise spricht.
Judith Gerlach (CSU; Digitales, 33): Judith Gerlach ist die jüngste Ministerin im Kabinett. Sie zog 2013 mit damals 27 Jahren als jüngste Parlamentarierin in den bayerischen Landtag ein. Die gebürtige Würzburgerin studierte nach dem Abitur 2006 Rechtswissenschaften und arbeitet seit Sommer 2013 als selbstständige Rechtsanwältin in Aschaffenburg. Gerlach stammt aus einer Politikerfamilie: Großvater Paul saß von 1969 bis 1987 für die CSU im Bundestag. Als Lieblingsbuch gibt sie den Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch an: „Nicht sehr spannend, aber ein treuer Begleiter.“(dpa)