Neue Straßenbeleuchtung kostet Millionen
Viele Leuchten und Masten in Lindau sind total veraltet
LINDAU (dik) - Die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED hat in Lindau bisher gut geklappt. In den kommenden Jahren stehen aber noch Erneuerungen an, denn viele Leuchten und Masten sind total veraltet. Das wird sehr teuer.
Fachmann Henry Rönitzsch und Hans Peter Klesel von den Stadtwerken gaben im jüngsten Werkausschuss der Garten- und Tiefbaubetriebe einen Zwischenbericht ab. Demnach hat Lindau in den vergangenen beiden Jahren fast 1200 Leuchten auf LED umgestellt und zudem 62 Masten ausgetauscht. Das hat insgesamt knapp 700 000 Euro gekostet, von denen der Bund 140 000 Euro Zuschuss gezahlt hat. Da Lindau damit aber nicht nur Kohlendioxid spart und damit was für den Klimaschutz tut, sondern sich auch im Jahr 80 000 Euro Stromkosten erspart, lohnt sich dieser Einsatz. „Das ist eine Investition, die hat sich nach sechs Jahren gerechnet“, weiß Rönitzsch.
Der Sachverständige für Außenbeleuchtung hat die Straßenbeleuchtung in Lindau erfasst. Und er bereitet die Stadträte auf hohe Kosten in den kommenden Jahren vor. Denn auch in diesem Bereich haben die Verantwortlichen über Jahre gespart, sodass jetzt ein hoher Investitionsstau aufzuarbeiten ist. So sind die völlig veralteten Quecksilberdampflampen inzwischen weitgehend aus dem Straßenbild verschwunden.
Das ändert aber nichts daran, dass mehr als 800 Masten stehen, die als veraltet gelten, weil sie mehr als 50 Jahre alt sind. Damit ist die Standsicherheit nicht mehr unbedingt gewährleistet. Hinzu kommen 1500 Leuchten die älter sind als 30 Jahre, was als übliche Lebensdauer einer Leuchte gilt. Und auch 60 Kilometer Stromleitungen zu den Leuchten haben die Lebensdauer bereits überschritten. Hinzu kommt eine große Zahl an Leuchten, Masten und Stromleitungen, die in den kommenden Jahren das Ende des üblichen Lebenszyklus’ erreichen werden.
Bisher habe der Austausch sehr gut geklappt. Rönitzsch freut sich, dass es nur sehr wenige Beschwerden wegen der neuen LED gegeben habe, weniger als in vielen anderen Städten. In einigen Fällen war Kritik dagegen durchaus berechtigt, wie Stadtwerke-Mann Klesel ergänzend berichtete. Denn es gab Stellen, wo die neuen Leuchten so gezielt auf den umliegenden Weg leuchteten, dass ein paar Meter weiter Dunkelfelder entstanden. Da hat die Stadt zusätzliche Masten aufgestellt. Im Bereich Gstäudweg habe das wiederum dazu geführt, dass es anderen Anliegern zu hell vorkam.
Grundsätzlich ist das laut Klesel das Dilemma: Während ein Teil der Lindauer sich über zu viel Beleuchtung beklagt, weil es zu hell in Schlafzimmer scheint und weil die Bürger sogenannte Lichtverschmutzung vermeiden wollen, kann es den anderen nicht hell genug sein, weil sie andernfalls Angst um Gesundheit und Eigentum bekommen. Diesen Konflikt aber werde man kaum so lösen können, dass alle zufrieden sind.